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Resteessen #7 – Cannelloni mit Fisch

Heute dann die Reste, na ja, es war fast die Hälfte des Kabeljaus, der gestern übrig blieb. Er war auch immer noch einwandfrei und frisch, denn er war ja nur sanft mit Limoncello, wenig Salz und Butter in Berührung gekommen (s. Kabeljau mit Limoncello).

Es gab Cannelloni mit dem Fisch, in der Füllung war Spinat, bisschen Tomate, Möhrchen, Petersilienwurzel.

Die Cannelloni wurden aus Lasagneblättern gerollt (ein wenig in kochendem Wasser gegart, damit sie weich werden) und in die gebutterte Auflaufform gegeben. Begossen wurden die Cannelloni mit einer Sahne-Gemüsefond-Mischung, in der ebenfalls ein paar kleine Würfelstückchen und Petersilienwurzel mitköchelten, bis die Sahnemischnung ein wenig sämig wurde.

Natürlich alles mit Salz und Zitronenpfeffer gewürzt. On top etwas geriebener Gratinkäse, einpaar Butterflöckchen.

Und diesmal war Kerbel im Haus, deshalb konnte ich dem Ganzen einwenig mehr Farbe verleihen.

Voilà !

Der Kablejau mit Limoncello

An der Fischtheke geht es mir beim Fischkauf so wie anderen im Möbelhaus beim Kauf einer neuen Couch: Es sieht immer alles so klein aus, dann wird es wieder zu viel für ein einziges Abendessen, oder eben die Couch wird viel zu groß für das heimische Wohnzimmer.

Da muss ich schon diszipliniert sein und nach Gramm einkaufen. Na ja, wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, denn wegen meines üppig ausfallenden Einkaufs gab es gleich zwei hervorragende Gerichte mit Kabeljau.

Kabeljau in Limoncello pochiert

Im Sommer hab ich im TV zwei Fernsehköche gesehen, die schippern mit ’nem Boot durch’s Ruhrgebiet, gehen frische Zutaten einkaufen und kochen dann an Bord. Find ich immer ganz nett. In einer Sendung wurde ein Fisch mit Limoncello zubereitet. Wahnsinn! Na ja, der selbstgemachte Limoncello ist ja derzeit im Hause (hier zu finden). Es ist auch schnell erzählt, ich hab es mir noch während der Sendung notiert:

Ein schönes Fischfilet (oder eben zwei, wenn man mit dem Augenmaß daneben liegt) in einen fest verschließbaren Beutel mit Limoncello geben, den Beutel in sanft köchelndes Wasser geben (3-5 Minuten), Fisch darf noch glasig sein.

Der selbstgemachte Limoncello und der Fisch im Beutel vereint

Den Kabeljaus aus dem Beutel nehmen, auf Teller (vorgewärmt) legen, mit angebräunter Butter beträufeln (dadurch soll der Fisch noch etwas nachgaren), ein wenig des Limoncello drüber, mit Fleur de Sel salzen – voilà!

Den Zitronenlikör sieht man nicht, doch er zieht herrlich frisch in den Fisch

Dazu ein wenig Gemüse (hier Kohlrabi) und gestern ein paar Fächerkartöffelchen. Petersilie war aus, sonst hätte ich ein wenig Farbe ins Spiel gebracht.

Und sogleich folgt die zweite Portion, denn es war wirklich etwas viel Fisch auf dem Teller…. Die Cannelloni mit Fisch findet man hier.

Gebeizter Eismeersaibling – leichte Vorspeise zum Advent

Leichte Vorspeise gesucht

Gestern gab es mein erstes Gänseessen in diesem Jahr, klassisch gefüllt mit Äpfeln und Maronen und Semmelknödeln sowie Rotkohl. Also ein eher üppiges Mahl.  Folglich suchte ich nach einer leichteren Vorspeise, Fisch oder sonstiges Meerestier sollte es sein. Freundlicherweise gab es an meiner Lieblingsfischtheke zum Wochenende Eismeersaibling im Angebot. Zwei schöne Filetseiten mit Haut wanderten mit mir nach Hause.

Noch ein bisschen im Internet gestromert, und so kam ich dann zu folgender Kreation.

„Graved Saibling“

Der Saibling hat wie ein Lachs- bzw. eine Lachsforelle ein eher rotes Fleisch, ist jedoch deutlich zarter. Daher wurde er auch nur 24 Stunden gebeizt. Ich nahm dafür am Vortag

  • Wacholderbeeren, weiße und schwarze Pfefferkörner, ein paar Pimentkügelchen (alles im Mörser angedrückt)
  • Zesten von einer Zitrone und ein Limette
  • einen Bund Dill
  • je ½ Tasse Salz und braunen Zucker.

Die Fischhälften in einer tiefen Form übereinander gelegt, abgedeckt und ein wenig beschwert in den Kühlschrank. Nach 12 Stunden einmal rumdrehen.

Nach der Einlegezeit werden die Gewürze weitgehend entfernt, den Fisch mit Olivenöl einreiben, sodann in dünne Scheibchen schneiden. Hier wirkt ja ein langes, scharfes Lachsmesser Wunder.

Eismeersaibling nach dem Beizen
Dünne Scheiben mit dem Lachsmesser vom Eismeersaibling schneiden

Blinis, Gurkensalat und Limettencreme runden ab

Der Bliniteig ist ja quasi ein Eierpfannkuchenteig, nur eben mit  Backpulver/ Weinsteinpulver versehen. Er muss eine Weile ruhen, das Arbeiten des Backpulvers sieht man ihm nach einer halben Stunde an. Ihre schöne runde Form erhielten die Blinis, weil ich in die Pfanne mehrere Servierringe stellte und den Teig in diesen Ringen backte.

Die Limettencreme war ganz einfach: Creme fraîche mit Saft einer halben Limette, ein paar Zeiten von einer Limette, Salz, Pfeffer verrühren. Fertig.

Der Gurkensalat war frisch und aber in seiner Art meine Erstwerk:

Minigurken schälen, dann mit dem Sparschäfer längs dünne Streifen schneiden, bis zum Kerngehäuse der Gurke. Es bleibt ein kleiner viereckiger Balken der Gurke übrig.

Die Gurkenstreifen marinieren mit Salz, bisschen Honig, Pfeffer, und jetzt kommst – mit einem feinen Essig oder Balsam. Ich hab etwas Honigessig im Vorrat, der gab der Gurke eine feine Süße und Säure. Dann musste noch eine Maracuja dran glauben, ihr Innerstes hab ich durch ein Sieb in die Marinade gegeben.

Voilà – und es blieb noch Appetit für die Gans übrig.

zum Eismeersaibling gesellen sich Blinis und fruchtig-süßer Gurkensalat, beträufelt mit Limettencreme

Da ich zwei Seiten meines Saibling ins Haus schleppte, hatten wir heute früh eine schöne Gabe zum Adventsfrühstück.

Zum Frühstück eine schöne Portion vom „Graved Saibling“

 

Winterkabeljau mit Safranrisotto und Blattspinat

Heute wurde der Karfreitagsfisch zubereitet, und weil Feiertag ist, gibt es hier nur die Kurzbeschreibung:

Es gab Skrei (Winterkabaljau), auf der Haut gebraten mit Safranrisotto, Blattspinat und Soße mit Noily-Prat sowie grünem getrocknetem und gemörsertem Pfeffer.  Das Risotto, Gemüse und Soße hab ich feiertagsmäßig jeweils mit ein paar Klecksen Mascarpone verfeinert….

Ein Feiertagsfischgericht mit Safran und Mascarpone zur Verfeinerung

Fischstäbchen – der letzte Skrei

Der Winterkabeljau im Pankomantel

In letzter Zeit hatte ich dann und wann Halluzinationen von Fischstäbchen, da hatte ich so richtig Appetit drauf! Hm, bin ich nicht eigentlich aus dem Alter raus?

Sei´s drum. Als mich gestern ein schöner Skrei-Loin an meiner Lieblings-Fischtheke anlachte, war es um mich geschehen. Der Kabeljau wurde in Portionen geschnitten, die von der Form entfernt an Stäbchen erinnern.

Die Stücke wurden in Mehl gewälzt, durch aufgeschlagenes, gesalzenes Ei gezogen und dann ordentlich mit den Panko-Bröseln ummantelt.  (Diese hatte ich ja neulich entdeckt, die Panade wird herrlich knusprig.)

Schwupps, in eine Pfanne mit reichlich heißem Rapsöl legen und ausbacken.

Fisch in Pankomantel brutzeln im Öl - GIF
Brutzeln im heißen Rapsöl

Die Fischstäbchen zum Entfetten zunächst auf Küchenpapier legen, dann nett anrichten. (Achtung: Ich hatte am Schluss ein paar Petersilienblätter in das heiße Fett gegeben, weil ich dachte, das ist sicher auch hübsch – heidenei, hat das gespritzt!)

Gebackener Skrei mit frittierter Petersilie

Zu meinen Skrei-Stäbchen gab es einen Blattsalat und eine Mango-Salsa (Mango, Frühlingszwiebel, Zitronengras, rote Chili, wenige Korianderblättchen Saft einer Limette, Salz, weißer Balsamico) – eine klassische Remoulade ist sicher ebenso zu empfehlen.

Ein feiner Riesling rundete das Fischessen ab.

Fischstäbchen vom Skrei mit Blattsalaten und Mangosalsa

Wolfsbarsch und schwarzer Heilbutt mit feinen Beilagen

Wolfsbarsch und schwarzer Heilbutt mit Kerbelsoße

Als ich in der vergangenen Woche die Matjes-Brötchen als Mittags-Snack entdeckte, gab es beim Fischmann natürlich auch „richtigen“ Fisch. Ich erstand, weil beides so nett angeboten wurde,

  • 2 Wolfsbarschfilets mit Haut und
  • 1 Loin vom schwarzen Heilbutt.

Zur Zubereitung wurde weiterhin benötigt

  • süße Sahne
  • 1/2 Bund Kerbel (fein gehackt)
  • Zitronensaft, Salz, Fleur de Sel
  • Öl (hier das buttrig schmeckende Alba-Öl)

Zunächst wird der Wolfsbarsch bei guter Hitze bis zu 5 Minuten in der Pfanne mit Alba-Öl gebraten. Der Heilbutt-Loin wird halbiert und leistet dem Wolfsbarsch 2 Minuten in der Pfanne Gesellschaft. Sobald die Haut des Wolfsbarsches gebräunt ist, alle Fischteile `rumdrehen, mit Fleur de Sel salzen und für weitere 2-3 Minuten auf eine kleines Backblech legen und in den Backofen zu den Kartöffelchen stellen.

Währenddessen die Soße fertig stellen: In den Fisch-Brat-Sud die Sahne einrühren, salzen, mit Zitronensaft versehen, kurz einkochen lassen und knapp vor dem Servieren den Kerbel hinein geben. Die Soße vornehmlich auf dem schwarzen Heilbutt verteilen, so frisch und dezent wie er ist, kann er eine zarte Soße vertragen.

Muffin-Kartoffeln und Spitzkohl als wunderbarer Fischbegleiter

Die Muffin-Kartoffeln sind natürlich keine Muffins, sondern Kartoffeltürmchen aus der Muffinform. Im Internet kursieren Varianten mit viel Sahne und Käse, ich wollte es dagegen zum Fisch leichter (passt so aber auch perfekt zu einem Steak). Hier die Zutaten

  • junge Kartoffeln
  • 1 Petersilienwurzel
  • je 1/2 Bund glatte Petersilie und Kerbel
  • Salz
  • Olivenöl

Kartoffeln und Petersilenwurzel schälen und roh mit dem Gurkenhobel in dünne Scheiben hobeln. Kräuter fein hacken und darüber geben, ein paar Esslöffel Olivenöl darauf verteilen, salzen. Am besten mit der Hand (mit Einmalhandschuh) ordentlich vermengen, damit alle Scheibchen von den Kräutern und dem Öl überzogen sind. Mischung in die Muffinförmchen verteilen. In den Backofen bei 180° Umluft für insgesamt 40-45 Minuten geben.

  • 1 Spitzkohl
  • 1 frische Knoblauchzehe
  • Schalotte oder Frühlingszwiebel
  • Grob gemahlener schwarzer Pfeffer
  • süße Sahne

Den Spitzkohl mit dem großen Messer in feine Streifen schneiden, Knoblauch und Frühlingszwiebel im Öl anschwitzen, Spitzkohl in denTopf geben, salzen, Deckel drauf, etwas Sahne hinzu, gut pfeffern, max. 10 Minuten dünsten….. Fertig….

Das heißt, mit der Zubereitung des Fisches beginnen wir nach ca. 35 Minuten…. Anrichten….

Voilà – guten Appetit!

Fischgericht mit Spitzkohl,Kurbelsoße und Muffin-Kartöffelchen

Endlich wieder frische Matjes

Variation vom Matjes

Matjes-Apfel-Salat und Matjes mit Preiselbeer-Creme-fraîcheEs gibt sie wieder … als ich heute auf dem Weg zu meinem Lieblings-Fischtheken-Anbieter war, bot man mir schon draußen vor dem Laden garnierte Brötchen mit frischestem Matjes an. Ja, davon nahm ich welche mit als Mittagssnack für alle Personen, die zu Hause anwesend waren. Angeregt von dieser leckeren Zwischenmahlzeit nahm ich mir vor, in den nächsten Tagen (bevor die Zeit schon wieder vorbei ist) mal wieder eine Matjesvariation auf den Tisch zu bringen. Inspiration hole ich mir aus meinen Fotos, die ich im vergangen Jahr an einem Matjesgenießertag machte, die aber noch nicht auf meinem Blog gelandet sind. Das hole ich hiermit nach:

Hm, ganz frisch, ganz zart, das gibt eine köstliche Mahlzeit. hier geht´s zur Zubereitung

Und freitags gibt es Fisch

oder wie der Kölner sagt:

Un fridaachs jitt et Fisch….

Doch, eigentlich ist es im Rheinland in vielen Familien üblich, am Freitag einen Fisch auf den Tisch zu bringen, in Köln war es früher am Donnerstag zudem etwas ohne Fisch und Fleisch, z.B.  Spinat mit Ei oder Pfannkuchen, Milchreis oder andere, heute würde man sagen vegetarische, ja schon fast vegane Gerichte.  Deshalb gibt es ja auch heutzutage noch in vielen Kneipen donnerstags Reibekuchen. Gut, und freitags also Fisch. So auch  in unserer Küche heute.

Von den letzten Einkäufen an der Lieblingsfischtheke waren noch ein paar kleinere Einkäufe übrig und wurden – seinerzeit – hurtig eingefroren.

Es gab je ein kleines Wolfsbarschfilet und ein gutes Stück vom Eismeersaibling, beides in Alba-Öl auf der Haut gebraten. Wiederum mit Geduld sehr knusprig. Dazu Bratkartoffel-Würfel und – als Experiment – eine neue Sauce. hier folgt die Zitronen-Mascarpone-Soße

Wolfsbarsch nach den Garnelen

Hier eine kleine Anregung für die nächste Meeres-Mahlzeit:

Am Freitag konnte man seit längerem die Sonne genießen, auch noch am Nachmittag, und so gab es eine kleine neckische Vorspeise draußen: Bayrische Garnelen mit blauem Salz (also, die Garnelen stammen aus einer bayrischen Zucht, das blaue Salz laut Beschriftung aus Persien).

in der Pfanne gebraten und auf einem Teller mit Goldrand serviert
Bayrische Garnelen mit persischem Blausalz

Sie wurden mir vom freundlichen, kompetenten Mann an der Fischtheke des Vertrauens ob ihrer Frische so sehr angepriesen, dass ich sie nicht – wie ursprünglich beabsichtigt – für schlechte Zeiten tief-kühlte, sondern am Spätnachmittag als kleine Vorspeise für zwei herrichtete. Der Mann hatte recht – köstlich.

Danach gab es dann die eigentliche Beute von besagter Fischtheke: und hier folgt das Hauptgericht

Eiernudeln – endlich selbst gemacht

Ich weiß, ich weiß, für den Profi und den ambitionierten Laien sind selbst gemachte Nudeln eine Selbstverständlichkeit.  Für mich, die ich ja weder das eine noch das andere darstelle, gilt das nicht, hab vor Jahren meine letzten eigenen Nudeln hergestellt. M.o.w. erfolgreich. Meine chromblitzende Maschine wohnt seit einigen Jahren sicher und unbehelligt im Küchenschrank, denn:

Ich erinnerte mich an Pasta-Sessions, mit viel zu weichen Nüdelchen, hungrig nach stundenlanger Herstellung dennoch verschlungen, und an Ravioli, aus denen die Füllung herausquoll oder die sich im Nudelwasser öffneten, kaum dass sie in selbiges eintauchten.

Ich muss die Nudeln ja nicht selbst herstellen. Keineswegs! Ich hab meine Nudelmarke  –  je nach Gericht meine Lieblingspasta oder Eiernudeln. Ja, Eiernudeln, z.B. zum Sauerbraten oder sonstigen saucelastigen Schmorgerichten sollen es schon solche sein. Nudeln spielen von jeher eine wichtige Rolle im Leben. Nudeln, beliebt oder als Dickmacher verpönt, manchmal verulkt, besonders der Spaghetti essende Deutsche: Unvergessen ist Hildegard bei Loriot,  die den heiratsantrag-machenden Dussel auf eine Spaghetti im seinem Gesicht aufmerksam machen will: „Nein, sagen Sie jetzt nichts, Hildegard!“ Na, ich schweife ab…..

Eiernudeln

Damals, (weiß das noch einer?) beim Eierskandal in Deutschland (es war die x-te Sau, die durch´s Dorf getrieben wurde), damals wurden mir plötzlich meine Eiernudeln madig gemacht, Birkel wäre fast pleite gegangen, sie waren einem Schmutzlieferanten aufgesessen, sogar ich wollte sie nicht mehr, nee, lieber nicht. Habe dem Boykott gefrönt.  So wie Deo´s mit Treibgas, Weine mit Glykol, Zahnpasta mit zahnschmelzzerstörenden Substanzen, neulich erst die spanischen Gurken, die am Ende gar nicht schuld waren, so blieben damals meine Lieblingseiernudeln als „Schadstoff der Woche“ im Regal…. Dä!

Also folgte der Umstieg auf Nudeln mit Hartweizengrieß, meine „neue“ Lieblingspasta, fein mit Wasser und Hartweizen hergestellt, da kann inhaltstechnisch nix schief gehen. Doch im Laufe der Zeit kehrte auch meine faible für Eiernudeln zurück, sie kommen mitunter ins Haus wie damals (s.o.).

Inzwischen gibt es auch prima frische Pasta aus dem Kühlregal. Doch, oje!

Bei Ravioli treibt mich das alte Misstrauen durch die Küche: Wer weiß, was in den Ravioli drin ist? Käse oder vegetarisch, gut, das nehm ich, aber ich traue keinen fertigen Teigtaschen mit Fisch oder schon gar nicht Fleisch, ich trau da keinem, ich kauf das nicht. Dann sehe ich wiederum so feine Rezepte mit Ravioli, mit Buttersößchen oder auch anderen, hach, und die Wehmut kommt um die Ecke. Und meine Blogger hier? Zeigen mir, wie vielseitig Ravioli sind, und dass die Pastaherstellung sooo schwer nicht ist.

Zu Eiernudeln bekennt sich frank und frei Lea Linster, ich erinnerte mich, auch schon ihre Pastaherstellungstipps im Fernsehen gesehen zu haben, also wurde nach ein wenig Recherchen in dem ein oder anderen Kochbuch und auf ihrer Brigitte-Rezept-Seite die Nudelherstellung gewagt. Am langen Osterwochenende wurde endlich mein Pasta-Herstell-Stolz aus dem dunklen Schrank befreit. Ein kleiner Mix aus den Lea- Tipps hat wirklich und wahrhaftig zu einem tollen Nudelteig geführt, der sich wunderbar zu Ravioli verarbeiten lässt, aber genauso als Tagliatelle taugt.

Der Nudelteig

Das Grundrezept nach Lea ist einfach erklärt:

Auf 100 g Mehl kommt 1 Ei, das „normale“ Mehl wird mit Pastamehl oder Weizengrieß im Verhältnis 2:1 vermengt. Ein wenig Olivenöl sorgt für Geschmeidigkeit. Hier im Detail:

  • 200 g Mehl
  • 100 g Weizengrieß von De Cecco
  • 3 Eier
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • Salz

In der Küchenmaschine mit Knethaken zu einem Teigklumpen kneten lassen, mir geriet die Mischung etwas zu trocken (die Eier hatten quasi xs-Größe),  also fügte ich ein 4. kleines Ei hinzu, musste dann wiederum mit ein wenig Mehl nachhelfen. Sobald die Masse in der Bearbeitung eine feste Einheit eingegangen ist, den Teig nochmals zusammenkneten, zur Kugel formen, in Frischhaltefolie einwickeln und in den kühlen Schrank legen.

6 Stunden ruhen muss nicht sein, (Leas Literatur sagt, 1 Stunde Ruhen genügt), doch in meinen Zeitplan passte die 6 Stunden besser. Und so entstand ein formidabler, fester, elastischer Teig, der sich sehr dünn, in meiner Nudelmaschine auf Stufe 4/5 problemlos ausrollen ließ – der Untergrund meiner Küchenarbeitsplatte ließ sich erahnen. Dünner wäre sicher möglich gewesen, doch: Wozu?

Um dieses Ergebnis zu erreichen, was muss ich tun?

Von der Teigkugel eine Scheibe abschneiden, ordentlich mit Mehl bestäuben und ab in das Maschinchen. In Stufe 1 beginnen, immer 2x durch jede Stufe durchdrehen, die schmaler werdenden Enden hab ich auch mal doppelt gelegt und noch 2x durchgewalzt.

Nach dem Kochen (ca. 4 Minuten) ist der Teig bissfest, besser geht es nicht.

Die Füllung

Na ja, hier bin ich für Verbesserungsvorschläge dankbar, ich nahm die Anregung aus einem Kochbuch mit italienischer Küche.

  •  150 g ganz, ganz frischen Lachsloin ( also ohne Gräten)
  • 150 g Ricotta
  • Saft einer halben Limette und ein paar Spritzer Zitrone
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 Eigelb
  • einen Hauch Piment d´Espelette

Ich denke, ein anderes Verhältnis Fisch, Frischkäse wäre doch noch feiner bzw. aromatischer, werde also beim nächsten Mal deutlich mehr Fisch als Frischkäse nehmen, vielleicht auch auf Mascarpone umsteigen. Mal sehen. Wie gesagt, weitere Tipps sind herzlich willkommen- vielleicht noch geriebener Parmesan?

Weiter geht´s:

Alle Zutaten wurden im kleinen Hack-Küchenmaschinchen püriert. Portionsweise etwas Teig auswalzen, bis je 2 dünne Lagen entstehen.
Mit genügend Abstand nebeneinander je einen Teelöffel der Füllung auf eine der Lagen drapieren.

Dann den 2. ausgerollten Nudelstreifen darüber legen, mit trockenen Händen die Lagen zwischen den Füllungen festdrücken (feste), möglichst ohne Luft in der Füllungstasche. Mit einem Pizza-, oder Pastaschneider in Form schneiden oder ausstechen, wenn man so ein Teil hat.
Nebeneinander auf Pergament- oder Backpapier legen, so kann man sie auch in den Kühlschrank, am besten  in das Null-Grad-Fach, legen. In reichlich sprudelndes gesalzenes Wasser legen, nach ca. 3 Minuten sind die Ravioli perfekt und werden mit dem Schaumlöffel heraus gehoben: Sie sind gar, bissfest und – vor allem – nicht auseinander gefallen.

Unsere Lachsravioli wurden am Tag der Herstellung in einer Weißwein-Sahne-Zitronensauce mit Lachswürfeln serviert – der Lachs war aufgrund der „sparsamen“ Verarbeitung für die Füllung übrig.

Einige „schöne“ vorbereiteten Ravioli-Exemplare gab es dann am Ostersonntag als Vorspeise mit einer Beurre Blanc-Variante (mit Noily Prat) und etwas russischem Kaviar, der seit Weihnachten ungeöffnet im Kühlenschrank schlummerte. Er gab der Vorspeise in der Tat einen ordentlichen Pfiff (denn über die laue Füllung hatte ich mich ja schon beklagt…).

Lachsravioli auf Teller angerichtet mit heller Sauce und Kaviar
Lachsravioli mit Beurre blanc und russischem Kaviar

Die Reste – Tagliatelle

Der Verschnitt des Nudelteiges wird gesammelt, verknetet, wieder in Lagen gewälzt und dann mit dem Aufsatz in Bandnudeln oder Tagliatelle verwandelt. Diese ordentlich mit Mehl bestäuben, einfrieren oder – dafür habe ich mich entschieden – den verbleibenden, bestens gekühlten Teig am übernächsten Tag (hier also am Ostermontag) zu Tagliatelle verarbeiten – der Bericht findet sich hier.

 

Zucchinispaghetti mit Hummersauce

Meine Nachbarin erzählte mir, dass es am Wochenende im Zuge ihrer „Gesundheitsabnehmwochen“ Zucchinispaghetti geben sollte, in der Extremversion, mit Hühnerbrust, ohne Sauce…. na ja…. wenn´s hilft.

Doch, da erinnerte ich mich an ein Küchenutensil, dass sicher seit 3 Jahren sein ungenutztes Dasein in den tiefen Tiefen eines Küchenunterschranks fristete. Also blickte dieses Teil heute mal wieder ins Tageslicht.

Es gab ebenfalls wie bei den Nachbarn Zucchinispaghetti! Obwohl: Da ich die Hard-Core-Low-Carb-Aktion vermutlich nicht durchhalte, wurden sie in meiner Gesundheitswochenversion mit einer leckeren Sauce, ein paar verträumten Meeresfrüchten und – ich gestehe – mit einer angemessenen Portion Spaghettini ergänzt. hier geht´s zum Rezept

Mango-Steinbeißer-Pfanne mit Garnelen

Mal was Frisches in den Gesundheitswochen

Dieses Fischgericht ist eher spontan entstanden: Es war eine Mango, die immer reifer wurde, im Haus. Und vor zwei Wochen erstand ich besten Steinbeißerloin. Seitdem wartete er tiefgefroren auf seine Bestimmung.  Außerdem sind derzeit wieder Gesundheitswochen eingekehrt, nach Karneval ja nicht unüblich – ich nenn es nur anders, denn Fasten, Verzicht oder gar Diät klingt mir doch zu streng (und dann hab ich – ebenfalls spontan – schon keine Lust mehr…). Nun denn, alles sprach dafür: Es gab Fisch.

Es wurde eine sehr schmackhafte Steinbeißer-Garnelen-Pfanne (ebenfalls in bester TK-Qualität vorrätig) daraus und aus den sonst vorhandenen Dreingaben. Fein und im Feierabend flott zubereitet, sehr schmackhaft und – wo wir ja dabei sind – gesund. hier geht es zum Rezept

Ein ideenreiches Raclette mit Grill zu Silvester

Viele mögen denken, ein Raclette zu Silvester ist eher langweilig, an diesem Abend zigtausendfach bereitet und angeboten. Die Sorge ist groß, dass mit einem Raclette kein Gast Mitternacht und somit den Jahreswechsel erlebt, weil alle schon vorher eingeschlafen sind vor kulinarischer gähnender Langeweile.

Nun, eine kleine Schar von tapferen Rheinländern setzte sich (wie so viele andere an diesem Tag) über diese Bedenken hinweg und wagte sich eben doch an die kulinarische Herausforderung der besonderen Art.  Wir machten uns daran, eine festliche, silvestertaugliche Variante des Raclettes zusammen zu stellen, und nach einigen Recherchen kam ein tolles Angebot zusammen. Wir waren neun Racletties, und jeder fand reichlich Möglichkeiten, seinen individuellen Geschmacksteller zu basteln. Alles fein und adrett auf Platten angerichtet, gerne auch die jeweiligen Zutaten für ein Tellergericht gemeinsam auf einer Platte dargeboten.

Na ja, was nicht so gut weg ging, waren dann die Kartoffeln und das Gemüse….. Auch meine Fotos waren nicht wirklich ordentlich, der Blitz sprang nicht an. Aber weil doch alle begeistert von der festlichen Auswahl waren, gibt es hier dennoch eine kleine Zusammenfassung von den Mini-Gerichten vom Raclette mit Grill.

Gemeinsame Vorbereitungen
Gemeinsame Vorbereitungen

Kleiner Tipp zur Dimensionierung: Wir hatten so viel zusammen getragen, dass jeder (alle Neune) von allem eine Portion hätte nehmen können. Ihr ahnt es schon – es war deutlich zuviel: hier geht es weiter

Aromatischer Graved Lachs

Der Fisch aus dem Erdloch

Der Norweger hat ja seinerzeit (vor Zeiten des Kühlschranks) in der kühlen Jahreszeit einen Lachs zubereitet und haltbar gemacht, indem er ihn mit Salz und Dill bedeckt und 2-3 Tage in ein kühles Erdloch eingegraben, also ge-graved hat. Wasser wird dem Fisch entzogen, Würze wird ihm übertragen, und so wird der Lachs genussfertig.

Der heutige Graved Lachs wird vielfach fertig geschnitten als feinere Alternative zum Räucherlachs angeboten. Am besten aber lässt er sich genießen, wenn er selbst gegraved  wird. Das funktioniert in Zeiten der kühlen Schränke auch ohne Erdloch tadellos, man weiß, welch hervorragenden frischen Fisch man verwendet (sieht man dem fertigen leider nicht an), er macht mächtig was her, und es kommt eine ordentliche Menge dabei heraus, so dass man es nicht bei einem Scheibchen auf Toast bewenden lassen muss.

Vor einigen Jahres erhielt ich von einem Koch sein Spezial-Graved-Lachs-Rezept. Es macht den Lachs sehr aromatisch, denn hier sind einige Zutaten vorgesehen, die im nordischen Klassiker nicht enthalten sind.

Der Fisch lässt sich als feine Vorspeise – auch an Weihnachten –  oder auch zu einem festlichen Weihnachtsfrühstück wie auf dem Sylvesterbuffet anbieten und verspeisen, am besten mit der zum Graved Lachs passende Senf-Dill-Sauce. Bei mir gab es diesmal den Lachs als üppige Komponente auf einem kalten Buffet, kam gut an! Und hier geht es zum Rezept

Kabeljau-Loin mit Kartoffelpfanne und Beurre blanc

Herbstliches Abendessen für 2 Personen

Wie sagt man in Köln?

„Für de Woch´….“, also „Für die Woche“, was so viel heißt wie: „Naa ja, in der Woche geht´s und man kann es einem mal so nebenbei ohne viel Mühe vorsetzen, aber am Wochenende oder an Feiertagen ist es nicht fein genug. Ph.“ Man hat diesen Spruch in unserer Familie schon nach einem 5 Gänge-Menü mit edelsten Zutaten gehört, und alle haben sich ob dieses „feinsinnigen“ Witzes schräg gelacht.

Auch heute kann ich dieses „Für de Woch…“ nur ironisch von mir geben, denn – wow – das war überraschend einfach und wie erhofft genial lecker.

Das Rezept gibt es heute in knackiger Kurzform und ist – wie immer – wandelbar. Ich habe mich leiten lassen von dem, was überwiegend im Haus war oder von dem, was es auch mal günstig zu kaufen gab.

So gab es an der genialen Fischtheke meines Vertrauens Kabeljau-Loin,  das ist das mittlere (lange) Stück vom filettierten Fisch, garantiert entgrätet und ohne Seitenlappen. Diese machen es ja bisweilen unmöglich, den Fisch gleichmäßig zu garen. Ich nehme an, die Zubereitung funktioniert ebenso mit einem anderen festen weißen Fisch. Also, das Abendessen wurde rund um diese Hauptkomponente gestaltet.

Kabeljau-Loin mit Salbei

Kabeljau-Loin

  • 1 Kabeljau-Loin mit Haut  (ca. 400 g)
  • 1 Zitrone (Bio oder geschrubbt), in Scheiben
  • Salbeiblätter
  • Olivenöl
  • Zitronensalz (oder eben Meersalz)
  • etwas gemahlenen Pfeffer

Kabeljau-Lion auf der Haut in die geölte Backofenschale legen, mit den übrigen Zutaten belegen, beträufeln und bestreuen – kühl stellen. Backofen auf 180° Umluft vorheizen. Nach 15-20 Minuten Kartoffelgaren in der Pfanne den Fisch in den Backofen stellen. Ca. 10-15 Minuten terminieren.  hier geht es zu den Beilagen und zum Finale

Sommerlicher Mango-Gurken-Salat als frische Beilage

Neulich konnte ich die Mittagspause in meinem Lieblingsvorort in Köln (im „Veedel“ Sülz) verbringen und mir auf der Straßenterrasse eines kleinen Lokals ein schnelles Gericht gönnen (es war nur ein gemischter Salat – gut gemacht – mit Scampi).

Mein Smartphone hatte ich vergessen, ich konnte also nicht ´rumsurfen, sondern musste mich anderweitig beschäftigen. Also hab ich alles fein beobachtet, was und wer sich auf der Straße so tummelte, und mir u.a. die mit den Tagesgerichten versehene Tafel genauer angesehen.

Meine Neugier wurde geweckt vom „Mango-Gurken-Salat“. Och?! Auch mal ´ne Idee! Das Original habe ich nicht probieren können, aber dennoch hab ich die Inspiration gerne aufgenommen und mal wieder was „nachgekocht„! Die von mir vermuteten Zutaten hab ich gleich eingekauft, und ich darf mal wieder sagen: Richtig lecker, diese fremd-inspirierte Variante eines frischen Sommersalates.

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Spargel-Thunfisch-Sashimi mit Wasabi-Hollandaise

Am Ende der Spargel-Saison gibt es noch eine delikate Vorspeisenempfehlung. Zugleich ist dies mein erstes Experiment in der Rubrik „nachgekocht“:

Im Urlaub in Südtirol kamen wir an einem ambitionierten Restaurant vorbei. An einem netten beschaulichen Wanderweg gelegen, gab es eine feine Vorspeise mit rohem Spargel und ebensolchem Thunfisch. Sashimi ist quasi Sushi, nur ohne Reis. In dieser Variation gibt es also ungekochten feinsten Thunfisch mit ungekochtem feinsten Spargel. In dem netten Restaurant habe ich nicht etwa den Koch befragt,  wie die Zusammenstellung wohl sein mag – dazu war viel zu viel los.  Vielmehr wurde das Werk des Restaurants während des Verzehrs seziert, die Zutaten weitgehend identifiziert, einiges wie Wasabi stand schon auf der Karte, et voilà, hier nun mein „nachgekochtes“ dünn geschnittenes Sashimi vom Spargel und Thunfisch. hier weiterlesen