Viele mögen denken, ein Raclette zu Silvester ist eher langweilig, an diesem Abend zigtausendfach bereitet und angeboten. Die Sorge ist groß, dass mit einem Raclette kein Gast Mitternacht und somit den Jahreswechsel erlebt, weil alle schon vorher eingeschlafen sind vor kulinarischer gähnender Langeweile.
Nun, eine kleine Schar von tapferen Rheinländern setzte sich (wie so viele andere an diesem Tag) über diese Bedenken hinweg und wagte sich eben doch an die kulinarische Herausforderung der besonderen Art. Wir machten uns daran, eine festliche, silvestertaugliche Variante des Raclettes zusammen zu stellen, und nach einigen Recherchen kam ein tolles Angebot zusammen. Wir waren neun Racletties, und jeder fand reichlich Möglichkeiten, seinen individuellen Geschmacksteller zu basteln. Alles fein und adrett auf Platten angerichtet, gerne auch die jeweiligen Zutaten für ein Tellergericht gemeinsam auf einer Platte dargeboten.
Na ja, was nicht so gut weg ging, waren dann die Kartoffeln und das Gemüse….. Auch meine Fotos waren nicht wirklich ordentlich, der Blitz sprang nicht an. Aber weil doch alle begeistert von der festlichen Auswahl waren, gibt es hier dennoch eine kleine Zusammenfassung von den Mini-Gerichten vom Raclette mit Grill.

Kleiner Tipp zur Dimensionierung: Wir hatten so viel zusammen getragen, dass jeder (alle Neune) von allem eine Portion hätte nehmen können. Ihr ahnt es schon – es war deutlich zuviel:
Fisch und Fleisch (für Grillplatte und heißen Stein)
- Gambas (TK, roh, ohne Kopf und Darm), auf Zitronenscheiben angerichtet, mit rotem und schwarzen Hawaii-Salz gewürzt
- Saltimbocca vom Kabeljau-Loin (Kabeljau-Loin längs teilen, in Stücke schneiden, salzen, jeweils mit Salbeiblatt belegen, in Palmaschinken wickeln)
- Fischspieß mit Zitrone (vom Kabeljau)
- Hühnchenfilet (die kleinen, inneren) auf zweierlei Art mariniert:
- scharf: nach Tandoori-Art in Joghurt-Paste mit getrockneter roter Chilischote, Koriander – frisch und Körner – , Baharat, Salz, Pfeffer, Limette
- mild: in abgekühlter Marinade aus Kokosmilch mit Gemüse und Brühe , mit Salz, Pfeffer, Limettensaft und -zesten
- Mini-Hamburger (kleine Hacksteaks bzw. flache Frikadellen vorbereiten, nach dem Brutzeln auf dem Grill werden sie mit dem Käse zu Cheeseburgern im Pfännchen und mit Soßen und Gemüse auf kleinen Hamburgerbrötchen drapiert) – die waren der Hit!
- Entenbruststreifen – asiatisch mariniert mit Soja-Soße, Honig, Salz, Pfeffer, Korianderkörnern, wenig Chili und Limette
- Lammfilets-Päckchen – mit Rosmarin und Knoblauch zusammen gebunden
- dünne Steaks vom Rinderfilet, auf einem Bett von Rosmarin und mit viel grobem Pfeffer bestreut und mit grünem Pfeffer genossen,
- dünne Steaks vom Schweinefilet auf Bett von Rosmarin + Thymian und ganzem Pfeffer bestreut.
Gemüse und anderes (für die Raclette-Pfännchen)
- französischer Raclette-Käse (die erfahrene Käsespenderin schwört, dass dieser aromatischer sei als der schweizer),
- Camembert , er schmeckt geschmolzen perfekt zu den gegrillten Entenbruststreifen, ergänzt durch Preiselbeeren,
- Edamer, fand ich leckerer zu den Cheeseburgern,
- diverse Gemüse in feinen Streifen:
- Paprika (rot, gelb, orange),
- weiße Champignons,
- Frühlingszwiebeln, Zwiebeln und Schalotten,
- Knoblauchknolle,
- Cocktailtomaten,
- gekochte Kartoffeln (mal wieder die kleinen Drillinge),
- mariniertes Gemüse – erstanden beim Türken: Oliven, Artischocken etc. etc.
- diverse selbst gemachte Soßen (Minzjoghurt, gekochte Tomatensoße, Senf-, Apfel-Dill-, Knoblauchsoße, eine Mandelpaste u.a.)
- Brot
- diverse Salate (ein schöner winterlicher Blattsalat mit Mangodressing, ein Fenchel-Orangen-Salat, wobei der Fenchel fein gehobelt und die Orangenfilets herausgelöst waren, mein Mango-Gurken-Salat, ein Wakamesalat, d.h. ein asiatischer Algensalat von der Fischtheke des Vertrauens).
Nicht zum Einsatz kamen, wenngleich vorrätig:
- gekochter Schinken + Ananas (frisch oder aus der Dose) für Hawaii-Varianten jeglicher Art
- Salami + mediterrane Kräuter (für Pizza-Feeling)
- Mini-Bananen und Honig (für den Nachtisch), im Sommer auch mit Pfirsich denkbar.
Auf die Käseplatte am Schluss verzichteten wir…. Es wurde aber ein köstlicher vorbereiteter Nachtisch mit Mascarponecreme, Baiser und Früchtemus gereicht – was Leichtes… Unser Ideenpotential war damit erstmal erschöpft. Alle Gäste, die ja durchaus ihren Teil dazu beisteuerten, waren begeistert, wir hatten einen schönen Abend.
2 Tipps für Racletties:
- Manche (!) waren natürlich wieder zu schnell satt von Brot und Salaten, weil ihnen das Vorheizen der Geräte (für neun Personen hatten wir zwei davon) zu lange dauerte. Also: Rechtzeitig einheizen, bevor sich die Gäste setzen können.
- Jetzt haben wir alles, was uns besonders reizvoll erschien, ausprobiert und dargeboten. Das marinierte Fleisch und der Fisch waren besonders gut gelungen; die Menge war ausgesprochen üppig und auch für ausgewachsene, appetitgetriebene Erwachsene nicht zu schaffen. Daher würde ich beim nächsten Mal die Auswahl und die Menge einschränken.
- Huch, doch schon der 3. Tipp: Im Sommer werden wir sicher wieder das Raclette mit seiner Grillplatte/ dem heißen Stein auf der Terrasse auspacken, das ist wirklich ein nettes Event. Und draußen ist die Geruchsbelästigung ja auch eher geringer.
Wann auch immer, ich finde, ein Racletteversuch lohnt sich – Bon Appetit!
Wir hatten Weihnachten Raclette (Töchterchens Wunsch) – ich mag Obst auch ganz besonders gern (hab gesehen, die Ananans kamen nicht zum Einsatz;-)) – ich mach mir immer gegrillte Ananas (Pfirsiche mit Gorgonzola schmecken auch sehr lecker)…. eine Freundin von mir bringt immer Speckpflaumen mit (einfach Dörrpflaumen in Hamburgerspeck wickeln und grillen – yummy) GlG
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Oh, Pfirsich mit Gorgonzola, da bin im Sommer dabei! Danke für den Tipp….
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