Dialoge aus dem Alltag

Alltagsdialoge von heute

Heute hatte ich zwei Dialoge, die ich der Nachwelt erhalten möchte. Es gibt ja immer wieder Szenen, die man allzu schnell wieder vergisst. Oder die man am nächsten Tag nicht mehr zusammen bekommt. Dem muss begegnet werden.

Beides hat mich irgendwie amüsiert, oder – im 2. Fall – war ich fast schon bempüttert (= Kurzfassung von betroffen,  empört und erschüttert).

Im Schreibwarenladen:

Guten Tag, haben Sie weiße DinA5-Briefumschläge?

Ja, sicher.

Prima, dann hätte ich davon gerne 5, und das passende Porto 3x.

Sie nestelt die Briefumschläge aus der Schublade… Wieviel nochmal, 3?

Nein, 5…….. Pause….. Die Briefumschläge sehen so groß aus!?

Ja ja, ist ja DinA 4.

Nein, ich brauch‘ ja DinA 5! Haben Sie die auch?

Jaja. Ach ja, das haben Sie ja auch gesagt, ne?   Wieviel davon?

5! Und das Porto für 3 Umschläge!

Das Porto kostet aber genauso viel wie für DinA 4…..?

??????? Ich hab aber DinA 5 Karten…

Jaja, das sind so die Formate….. Wieviel Porto?

Oh Mein Gott! Das ist verbaler Slap Stick, isn’t it? Ich musste wirklich mehr als Grinsen….. Und auch ein wenig über Kundenorientierung hab ich nachgedacht……

Anders bei dem folgenden „Dialog“

Der Anruf

Mein Handy klingelt, ich eile durch die Wohnung, schaue auf das Display….. Unbekannte, andere Handynummer mit 0171 am Anfang… Anruf wird entgegengenommen.

Mein Name W…………

Pause 5  6  7 Sekunden lang, dann am anderen Ende eine weibliche Stimme, eingeordnet von mir zwischen 20 und 25:

Hää??!!

Meine Pause 5 Sekunden lang, dann ich

Wie? Häää?!

Äh, hab ich mich verwählt…..

Das geht ja, aber Häää?!!! Geht ja wohl gar nicht, tschööööö

Duck und  weg….. 

Werd ich alt, weil ich mich wirklich aufrege über so ein Verhalten am Telefon?! Geht’s noch? Da ist es ja schon fast höflicher, einfach aufzulegen, wenn man sich verwählt hat als ein Hääää?! ins Handy zu bolzen. Kommt das aus Facebook, aus der Anonymität, barsch, böse oder billig zu sein und dann einfach abzuhauen? Kann man mal sagen Entschuldigung…. Das haut doch keinen um, ist ja auch nicht schlimm, aber Häää?!

Aber wer bin ich, dies im Einzelfall weg erziehen zu wollen?

Fast schon bempeüttert, aber eher noch amüsiert verbleibe ich mit freundlichen Grüße Eure

Uschi

 

3 Kommentare zu „Dialoge aus dem Alltag“

  1. Sprachwissenschaftler bezweifeln, dass „Häää?“ überhaupt ein Wort ist. Es ist wohl ein Ausruf der Verwunderung, die so groß ist, dass es der betreffenden Person, die Sprache verschlagen hat und sie nicht mehr angemessen antworten kann. Und das nur, weil nicht die erwartete Person am anderen Ende abhebt.
    Na hoffen wir, dass der Dame nichts noch Schlimmeres passiert. Und falls doch, mit welchen Interjektionen würde sie uns wohl dann erst beglücken? Da kommen dann wahrscheinlich nur mehr Urlaute.

    Liebe Grüße
    Christian

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    1. Herrlich! Na ja, die „Dame“ klang recht vorwurfsvoll, wie „Hääää? Was hast du gesagt? Wie kann Du es wagen?! Falsche Antwort! (=Name).“
      Ich sag mal so, astrein sprachwissenschaftlich: Voll krass!

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      1. Es streiten sich ein Franzose, ein Engländer und ein Deutscher, wer die komplizierteste Sprache hat.

        Der Franzose: „Mon dieux, natürlich wir Franzosen. Wir schreiben ‚Monsieur‘ und wir sagen ‚Musjö‘.“

        Der Engländer: „Well, wir Briten erheben Anspruch auf den Titel, wir schreiben ‚Elevator‘ und sagen ‚Lift‘.“

        Der Deutsche: „Das ist einfach, natürlich sind wir Deutschen die Sieger. Wir schreiben ‚Entschuldigen Sie bitte, ich habe Ihren letzten Satz nicht richtig verstanden, würden Sie so nett sein und den bitte wiederholen?‘ und wir sagen ‚Hä?’“

        Liebe Grüße
        Christian

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