Frisch zurück von der letzten Reise geht es nun endlich weiter mit meiner Suche nach dem Mythos, heute kann ich auch dem noch auf der tropischen Terrasse vorbereiteten Text einige Fotos aus dem Fundus zufügen….
Trauminseln suchen und finden: Unter Anwendung des Attributes traumhaft und durch intuitives Abklopfen der Kriterien aus Relaxen im Mythos 1 kamen für mich bislang diese folgenden Hotspots der relaxenden Superlative in Frage:
Mauritius, Malediven, Seychellen, Koh Samui
Auch das thailändische Koh Samui? Ja, man wird sehen warum.
Alle Zielgebiete waren rein für den Eigenbedarf auserwählt, alle fortan geschilderten Eindrücke sind absolut subjektiv, sicher total unvollständig und wahrscheinlich nur bedingt auf andere Erholungssuchende übertragbar. Und ohne Mythos fördernde Euphemismen angereichert. Die Chronologie blickt auf fast ein Dutzend Jahre zurück, denn ich zumindest mache nicht gerade alljährlich eine Reise zu einem ausgesprochenen Paradies… Ah, nicht zu vergessen: Wir bewegen uns jeweils in der gehobenen Preisklasse, allerdings mit viel, sehr viel Luft nach oben, sind also weit entfernt von private Islands mit Butlerservice, wie wir es von der Lektüre beim Frisör kennen: Fußballprofi xy macht Weihnachtsurlaub in der Sonne…. Das ist dann gewiss nicht der europäische Nordseestrand mit frühlingshaften Temperaturen zum Jahreswechsel.
Mauritius
„Your first time on Mauritius? You like Mauritius? You come back to Mauritius?“ Wobei das Mauritius jeweils beherzt Maurischuss ausgesprochen wird. Unvergesslich, obwohl nun schon über 10 Jahre her. Doch ihre permanenten Fragen zeugen auch von der freundlichen Art der Maurischer. Natürlich haben wir sie für ihre Freundlichkeit mit einem dreifachen fröhlichen „Yes“ belohnt, wobei, unter uns, einmal Mauritius ist eigentlich ausreichend. Einmal die Nordtour, einmal die Südtour, alles mit Tempeln, gefärbter Erde (Mineralien), tröpfelnde Wasserfälle, und viele endlose Zuckerrohrfelder, ein Markt, bei dem mir fast eine Ratte über den Fuß gelaufen wäre, Teefelder…. Friedlich wirkte es, hunderte Schulkinder in Schuluniform sahen wir unterwegs, auf dem Ausflug, hin oder weg von der Schule, alle Ethnien, Religionen leben – so unser Eindruck – einträchtig und demokratisch auf ihrem Eiland. Das entspannt!




Dankbar waren wir, als der freundliche Taxifahrer uns völlig „unverbindlich“ zu einer Textilfabrik karrte, dankbar, weil es kalt war auf Maurischuss , denn wir waren natürlich nicht zur Fußballprofizeit dort, sondern außerhalb der Weihnachtssaison, genauer gesagt im dortigen Winter, Sonne früh weg, alles frisch, und alle Hotelanlagen wie Restaurants, Bars offen ohne Wände gestaltet, weil es ja normalerweise warm ist auf der Insel. Die Pullis der Textilfabrik waren also willkommen, selbst wenn der Eigentümer vermutlich der Bruder des Taxifahres war…… Günstig war das Taxi dennoch: Ich erinnere mich rudimentär, dass eine der Halbtags-Touren mit dem Taxidriver ca. 35 Euro kostete, seinerzeit.
Der Hotelservice (das Hotel besaß noch keine europäischen 5 Sternen) war luxuriös, mit täglichem Obstteller, Wasserfläschchen, gefüllter Minibar, Hausschläppchen und sogar ein Schlaf-T-Shirt mit aufgesticktem Hotellogo. Das hat mich beeindruckt, das war Luxus. Das Schlafhemd hab ich heute noch.
Es gab Vollpension, denn es war ein reiner Hotelurlaub, für uns waren keine anderen Restaurants als die des Hotels zugänglich, schon gar nicht am Abend. Da war sonst nichts, jedenfalls nichts für zwei Frauen on Tour. Muss man wollen, ist aber auch ein Grund, warum ich da nicht nochmal dahin möchte. Na ja, die Zubereitung der Speisen war international gemixt, hm, eigenartigerweise war überall auf dem Buffet Ingwer eingearbeitet. Also, kochen können sie nur eingeschränkt auf dem Mauritius. Es kam soweit, dass ich gegen Ende des Urlaubs meine Speisenwahl auf Pizza beschränkte, weil der Ingwer darauf manchmal fehlte.
Falls einer von Euch auf Mauritius heiraten möchte, möge er sich zunächst fragen, ob er wirklich an dem Strand sein Ja-Wort geben will, während rund um die feierliche Prozedur mehr oder weniger „schicke“ Sonnenbadende neugierig näher rücken und es dem Fotografen schwer machen, festliche Bildausschnitte zu wählen…. Ich weiß es nicht…..
Noch was Schönes? Oh ja. Eine tolle Bootstour mit einem privaten Schnellboot, der Skipper schlenderte täglich über unseren Strand und bot lautstark seine „Promenade à bateau“ an. In der zweiten Woche legten wir unser Misstrauen beiseite und bissen an, noch heute bin ich dafür dankbar. Richtige Wasserfälle, durch die man uns zwei Frauen aufmerksam führte, die Nase im Fahrtwind des Speedbootes, ein Hummermenü, von Fischern auf dem Grill zubereitet mit reichlich Rum. Das hatte mich auch beeindruckt!




Der Luxus und die Freundlichkeit der Insulaner, wie sie sich um ihre Gäste bemühen, das überzeugt!
Auf der Skala mit 10 Punkten?
9 Punkte für Maurischuss!
Malediven
Das ist mal was ganz anderes, meine Erlebnisse nicht mehr ganz taufrisch, auch schon wieder 8 Jahre her:
Die Anreise mit dem Wasserflugzeug zeigt die kleinen, etwas andersartigen Spiegeleier, wie sie im Meer liegen: bisschen Grün in der Mitte, drumherum weiß und hellblau.
Direkt vor der Haustür ein Hausriff, dass sogar mich, die ich nur mit stümperhaften Schwimmfähigkeiten ausgestattet bin, dazu animierte, mir eine Plastikbrille über Augen und Nase zu stülpen und durch ein dünnes Rohr zu atmen, mit dem Kopf unter Wasser! Doch es gab so viel zu sehen, erstmals entdeckte ich die Welt der Korallen und Fische. Unfassbar! Alle Farben, Formen, Haie, Rochen, grandios. Schnorcheltouren mit einem auf der Insel wohnenden Meeresbiologen waren wirklich ein Erlebnis, doch, logisch, auf so einem kleinen Eiland gibt es sonst nichts zu entdecken.




Ich kann im Urlaub Kontakt mit Land und Leuten haben, muss ich aber nicht. Auf den Malediven waren keine Ansätze, die uns nur in die Nähe der Einheimischen brachten. Als Servicekräfte waren überwiegend Asiaten zu finden, die können Service. Maledivier (ich glaube, so heißen sie) waren schon mal eher herablassende Kellner („Wie, ich muss eine Frau bedienen?“) und distanzierte Gärtner, ihre Frauen sah man gar nicht in der Öffentlichkeit. Man hätte einen Trip auf eine islamische Einheimischen-Insel machen können (die wohnen nämlich separat, nicht auf den Inseln mit Hotels), hab ich nach den trostlosen Schilderungen anderer Gäste drauf verzichtet.
Ob ich nochmal auf die Malediven möchte? Das Schnorcheln lockt sehr, eine Woche vielleicht? Doch nur unter genauer Beobachtung der politischen Entwicklung des islamischen Viel-Insel-Staates und mit einem guten Bündel Euro in der Tasche, um den dort ansässigen Servicekräften aus dem Weg zu gehen. Sorry,
Malediven – 7 Punkte (die sich gleichwohl lohnen, sie gesehen zu haben)
Damit muss es für heute gut sein. In Nummer 3 geht´s weiter mit den frischen Eindrücken von den Seychellen und mit dem thailändischen Koh Samui….
Ich war noch nie und werde voraussichtlich auch nie einen dieser Hotspots besuchen, finde deine Reisebeschreibungen bisher kurzweilig, sensibel und schön launig. Danke!
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Hallo Alex,
na, dann wünsch ich noch viel Spaß beim Lesen. Bei den Hotspots ist es wie so oft im Leben: Kann man hin fliegen, muss man aber nicht 😉
Und zum Trost: ich hab dafür noch nie Zicklein gegessen…
Viele Grüße
Uschi
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