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Amalfitana – die schönste Küstenstraße

Von Felsen, Stufen und Busfahrern

Vor einigen Jahren an der Amalfiküste (südlich von Neapel) verbrachte ich einen müden Tag am Pool, mein IPad auf dem Schoß hab ich das in die Tasten gehauen, was mir so zum Treiben an dieser Kiste auffiel. Als herbstlicher Rückblick auf einen der schönsten Küstenabschnitte dieser Welt darf dies heute in die Öffentlichkeit. Das laute Treiben möge den ruhigen Feiertag heute ein wenig aufmischen.

Zwischen Staunen und Schwärmen

Hm, irgendwann muss mal irgendwer all die vielen Terrassen in den steilen Amalfitana-Fels gebaut haben, darauf Zitronenbäume, deren Kronen von Gerüsten aus groben Ästen gehalten werden. Am Ende der Terrassen sind jeweils schwarze und grüne Netze zusammen gerollt, sie schützen die Zitruspflanzen im Winter vor den kalten Winden und im Sommer vor kleinen gefräßigen Wesen.

Ein schattiger Sitzplatz auf der Terrasse

An anderer Stellen sind auf den Terrassen ganze Häuser errichtet, hoch hinaus, im Inneren mit kleinen Zimmern, außen immer eine lauschige Ecke unter Rankpflanzen, meist Wein oder Knöterich, auch einige gelbe Amalfi-Zitronen, die sich den Freisitz anschauen.

Terrassen an der Amalfiküste

Die Busse der Amalfitana

Immer zu hören sind die Busse, die – meist überfüllt – die Menschen über die enge Küstenstraße schuckeln. Die Busfahrer haben eine eigene Sprache entwickelt, und man tut gut daran, diese als Nutzer der Straße zu verstehen. Ein energisches mehrfaches hochtöniges Törö-lörölö heißt WEG DA, ICH KOMM JETZT UM DIE KURVE, ein kurzes Tlö oder auch Tölö heißt DANKE oder auch BITTE oder auch, wie es bei uns in der Dienstleistungsgesellschaft heißt: GERNE!!! (ebenfalls hochtönig bis flötend gesprochen). Die Ungeduld des Busfahrers manifestiert sich langsam, aber unüberhörbar, sobald ein entgegenkommender Autofahrer nicht schnell genug Platz macht: Töllö (FAHR), Töllölöö (MEIN GOTT! NUN FAHR, SO KOMM ICH NICH RUM) und dann ein Tlölöölöö-lölölöööö-tädätä (WIE KANN MAN NUR SO BLÖD SEIN?!), letzteres begleitet von Schimpfen und verbalen Anweisungen des Busfahrers an den Begriffsstutzigen durch das geöffnete Fenster….

2 Busse auf der engen Straße
und rum um die Kurve

Entgegenkommende Busse verstehen sich meist ohne „Worte“, in der Kurve setzt halt einer zurück, der andere folgt ihm subito, so sehen sich Busfahrer und Busfahrer beim Kurventanz in die Augen, sie verabschieden sich mit Tlöö, beantwortet mit tölö… alles klar?

Die anderen Verkehrsteilnehmer

Welpenschutz haben auf der Küstenstraße die Rollerfahrer. Auch Busfahrer nehmen Rücksicht und lassen die Vespas gewähren, wenn sie doch noch schnell an ihnen vorbeisausen, obwohl schon für das dicke Gefährt alleine kein Platz ist. So als seien die Busfahrer den Zweiradfahrern dankbar dafür, dass sich nicht auch noch die Straße mit Autos verstopfen…
Fußgänger und Fahrradfahrer werden hingenommen wie eine am Rand stehende Mülltonne, man hält als motorisierter Straßennutzer beim Vorbeifahren auch nicht mehr Abstand als zu dieser, hat eigentlich gar kein Verhältnis zum unmotorisierten Teil dieser Erde. Man tut ihr nichts, aber man kommt auch gut ohne sie klar.

Armer Fußgänger auf enger Küstenstraße

Deshalb gibt es auch außerhalb der im Felsen der Küste hängenden Ortschaften kaum Gelegenheit, einen netten Spaziergang zu machen. Einfach nur mal zur Entspannung eine Passegiata machen, ohne am Ende feststellen zu müssen, dass man einen der legendären 1.000 Stufenpfade erklommen hat, der schon seit Jahrhunderten den einen berühmten Felsenort mit dem anderen weniger berühmten Küstenort verbindet? Einfach nur mal so? Geht nicht.

Positano

Zugegeben, in einem solch schwachen Moment malt man sich als Ruhesuchende aus, wie die Küstenstraße verkehrsberuhigt wirken könnte: nur elektrisch betriebene schmale Busmutanten, die in kurzen Intervallen in die eine oder andere Richtung schleichen, kein Individualverkehr natürlich, Rollerfahrer sind out, Spaziergänger sind relaxt. In der Hightechvariante noch etwas schräger: Führerlose Waggöngchen, die auf Schienen dahergleiten, ein kurzer Stopp und weiter gehts rauf und runter im Flüstertempo.

Doch: Wenn man dort so sitzt  und auf das Treiben der Straße hinabschaut, kann jedenfalls ich mir die Küste nicht ohne Tölööös und tlös vorstellen.

 

Orientierungslos auf der Autobahn

Kleiner Auffahrunfall – große Aufregung

Ein Däne rasselte in einem Stau mit geringer Geschwindigkeit, aber mit einem deutlichen Rumms, auf das Heck meines Autos. Alle Insassen blieben unversehrt, nur das Wasser, das ich vom Beifahrersitz im Stau meinem Hund geben wollte, landete in der Windschutzscheibe. Zur kurzen Beschimpfung des armen Dänen, die er mit leidvollem Blick über sich ergehen ließ, sprang ich aus dem Auto.

Ich: SIE SIND UNS HINTEN DRAUF GEFAHREN!!!“  

Er: Jaja, so ist das… ja…

Ich: SCHEIßE

Er: Ja…….

Der Däne war aus dem Bilderbuch, leicht weiße Haare, einen zarten Schnauzbart, rundliches Gesicht, maximal 65. Selbst ich konnte ihm in der Situation nur wenige Minuten böse sein…. der Dussel….

Ich stieg ich wieder ein und wählte via Handy die 110. Durchaus aufgeregt….

Wo bin ich?

Anruf bei der Polizei

Ich: Wir hatten gerade einen Auffahrunfall, ohne Personenschäden, wir stehen auf der linken Spur, oje… wir sind auf der A2 Rg Hannover, hinter einer Baustelle, wo? tja…. das ist die A2 … 

Er: Wenn Sie auf derA2 wären, wären Sie nicht bei mir gelandet.
Ich: Aber ich bin auf der A2.
Er: Also, die A2 führt von Berlin über Hannover ins Ruhrgebiet.  

Ich: Genau, Hannover, wir kommen von Hamburg und wollen nach Köln.

Er: Also, dann sind Sie auf der A7 oder andersrum A1.

Ich: Nein, eben nicht A1, wir wollten ja A2 und eben nicht A1 wegen der ganzen Baustellen.

Er: Ratlos….

Tja, die Orte kennt nicht jeder Durchreisende
Tja, die Orte kennt nicht jeder Durchreisende

Ich (jetzt zerknirscht), ein Blick ins Navi : .. Äh, ist wohl doch die A7…. ja, jetzt sehe ich es , A7… okay, und da ist ein Ort, der heißt Westenholz….
Er: Ist der Ort links oder rechts von Ihnen. 

Ich: Na, links, Fahrtrichtung Hannover. Und da war eine Baustelle mit Stau….

Er (langsam genervt): Können Sie mir nicht die Koordinaten aus dem Navi geben? DAS fragt der eine hyperventilierende Frau?!
Ich: Äh, ja, und wie???? Geht nicht…..  Hm, aber der Ort heißt Westenholz.

Wer kennt immer seinen Standort?

Weiß einer hier, wo er gerade ist, wenn er Richtung Heimat vor einer Baustelle im Stau hängt? Wir heißen die Käffer links und rechts? Keine Ahnung, wen interessiert das schon?!

Und dann in Lebensgefahr an die Linke Leitplanke geheftet? Wer weiß da schon, wo er gerade ist!!!!?

Er: Ist vor ihnen eine Brücke?
Ich: Nein, aber die Brücke ist hinter uns…

Er (erleichtert): Also ist es das Dreieck Walsrode 

Ich : (Gedacht: Nie gehört) GesagtTja, wenn Sie meinen, jedenfalls in Fahrtrichtung Hannover….Sie müssen uns retten, wir sind auf der Spur ganz links und kommen hier nicht weg (immerhin dreispurig und weiter rechts zwei weitere Abbiegspuren.)..! Oje….

Er: Wir haben noch zwei weitere Unfälle, muss sehn, ob ich da jemanden schicken kann.

Ich: Jaja, geben Sie bitte alles, wir kommen ja ihr nicht weg…. geben Sie alles, bitte …! (wie verzweifelt man doch werden kann)

Er: Ja, machen wir…
Ich: Danke… seufz…. 

Verhalten an der Unfallstelle ist verschieden

Was hab ich gelernt? Warnweste an, und ab hinter die Leitplanke! Haha, das war ein Spaß, wie ich behende darüber gekrabbelt bin, die Dinger sind ja über hüfthoch, quasi über Taille, die Biester, doch in der Konstruktion befand sich auf dem Hinweg eine Stufe (aber nicht später auf dem Rückweg)….. da galt es, ein Bein hochzuschwingen und über die Leitplanke abrutschen….das ist übrigens der Grund, warum man auf der AB keine helle Hose anhaben sollte…. macht sich nicht gut, beim über die Leitplanke rutschen….

Der Däne kramte entspannt das Warndreieck hervor, zog erst, nachdem wir es ihm mehrfach sagten, seine Warnweste an, kam aber nicht hinter die Leitplanke, setzte sich ins Auto und telefonierte, während von hinten der Verkehr immer zügiger anrauschte…

Die Rettung

Ein freundlicher ADAC-Engel kam vor der Polizei zufällig vorbei, hielt an und hat professionell die Unfallstelle gesichert, und mein Auto begutachtet (noch fahrtüchtig) und die lockeren Teile mit einem farblich passenden Klebeband befestigt. Des Dänen Auto konnte ebenfalls noch fahren, obwohl seine Motorhaube schon ordentlich eingedellt war… aber der Motor ging noch gut (meinte der ADAC-Mann), der Stau löste sich so langsam auf, da war einem an der linken Leitplanke schon mulmig zumute…. auf der mittleren Spur bretterten sie beherzt an uns vorbei, und auch die LKW ganz rechts nahmen inzwischen wieder Fahrt auf…

Einzig unser Hund hatte Spaß, auf einem geräumigen Mittelstreifen (dorthin hatten wir uns geflüchtet) buddelte unser Terrierverschnitt nach Mäuschen, der ließ sich nicht davon beirren, dass links und rechts von ihm eine 3 spurige Fahrbahn war, der nicht….
Der Däne kam erst hinter die Leitplanke, nachdem auch der ADAC-Mann darauf hinwies, dass das mal besser ist ….

Dann kamen nach 30 Minuten unsere Polizei, alles wurde noch professioneller abgesichert, der arme Däne musste noch 35 Eure Bußgeld zahlen (geht heute alles mit Karte)… Unfallaufnahme, und wir konnten – von hinten gut abgesichert – weiterfahren. Dank an unsere Retter von ADAC und Polizei.

Trotzdem Glück gehabt

Wir hatten immer noch Glück im Unglück: Wir hatten kein Verletzungen davon getragen, auch unser Däne war unversehrt, wir hatten eine linke Leitplanke, hinter die wir uns retten konnten, gutes Wetter, einen gelben Engel, freundliche, geduldige Polizisten, Autos, die noch fahren konnten, einen Hund, der sich amüsierte und:

Wenigstens war ich vermutlich mal im Radio: „Ungesicherte Unfallstelle auf der A7 am Dreieck Walsrode …Fahrtrichtung Hannover…..“ Wir waren in Radio!

Wenn das nix ist!

 

 

 

Trauminsel Sylt – Relaxen im Mythos 5

Sylt – jawohl, schön ist es da!

Keine Sorge, das wird jetzt kein klassischer Reisebericht, dafür gibt es reichlich kompetentere Syltkenner als mich. Doch während meines dritten Aufenthaltes muss ich mal kurz eine Lanze für die Insel in der Nordsee brechen.

Sylt umgibt ja auch irgendwie ein Mythos, man wird gerne von der Seite beäugt, wenn man von seinen Syltplänen berichtet: „Ach, zu viel Geld, was? Oh, wollen wir zu den Reichen und Schönen gehören? Fahr doch nach Holland!“ Alles schon gehört. Oder in den Gedanken gelesen…

Meine ersten Antworten arteten ja schon fast in Rechtfertigungen aus. Wat `n Quatsch!

Runter zum Strand
Runter zum Strand

Sylt und die Schönen und Reichen

Ja, auf Sylt kann man alles haben, richtig teuer essen und trinken, tolle Autos bewundern, Promis beobachten, wunderschöne mit Reet gedeckte Häuser bestaunen, die für einen 2 Wochenaufenthalt die Jahresmiete einer Großstadtwohnung im Ruhrgebiet verschlingen. Geht alles. Und man glaubt vor seiner ersten Reise nach Sylt, hier gäbe es nur eingeschworene Gemeinschaften und Cliquen.

Wat´n Quatsch!

Flagge der Sansibar im Wind
Promibeobachten kann gefährlich sein

Also, ich hab hier noch keinen Promi gesehen, schleiche allerdings auch nicht durch die Heckenrosen als zerschundener Paparazzi und sitze genauso wenig 5 Stunden in einer Promibar bei einem Glas Wasser mit gezückter Kamera. Nö – Promialarm hab ich noch nicht erlebt – wahrscheinlich erkenn´  ich die eh´ nicht,  bei meiner berüchtigten Gesicht-Legasthenie.

sansibar

Auch nicht in der Sansibar hab ich Berühmtheiten entdeckt. Die Sansibar hat mir nur durch ihre kreative, tolle Speisekarte, den netten nordisch-charmanten Service und die entspannten Gäste gefallen. Eins der unzähligen Beispiele für das Sylt-Feeling: Wir saßen in der bekannten Dünenkuhle an einem Tisch mit drei fröhlichen Ruhrgebiet-Omis, die jüngste war 80, die nächste 82 und die älteste 87. Tja, und hier sind es dann die älteren eines solchen Trios, die natürlich ein Glas Wein trinken und nach vorne und zur Seite plaudern. Herrlich! Und ob ich Thunfischtatar esse oder einen Kaffee trinke – immer alle gleich nett!

Thunfischtatar, asiatisch gebacken, im Hintergrund Kartoffelsuppe mit Apfelkuchen - kreativ
Thunfischtatar, asiatisch gebacken, im Hintergrund Kartoffelsuppe mit Apfelkuchen – kreativ

Die Gäste machen das Sylt aus

So sind sie hier alle versammelt:

Die Älteren, die jedes Jahr nach Sylt kommen, manchmal auch mehrfach im Jahr. Liebenswürdig, wie sie einem bereitwillig aus ihrem Leben und von ihren Sylterfahrungen erzählen. Gestern der 85jährige Hesse, der freimütig berichtete, wie er immer mit dem Auto nach Sylt komme und dass er nicht mehr der schnellste sei (oh ja, wir haben sie erlebt, die betagten Schnittbremser auf der Landstraße…).

Die Mittelalten, die sich – noch im Businessmodus – über die lange Anfahrt und die vielen Staus aufregen und so langsam entspannen. Die Jungen, die zum Kitesurfen nach Westerland brausen (in diesem Jahr ist dort Weltcup, bin gespannt) – alle kommen sie an, gehen erstmal zu Gosch, trinken ein paar Wein oder Prosecco, essen super Fisch für kleines Geld oder nur ein Fischbrötchen und … reden miteinander.
Ein wunderbares Geschnatter herrscht dort, bei Gosch. Alle Tische rappelsvoll, bei schönem Wetter auch die Stufen draußen, selbstverständlich setzt man sich zu anderen an den Tisch, nix Clique, nix Reviergehabe. Holt erst 2 Gläschen, dann – ach was, wat soll der Quatsch? – eine ganze Flasche, und plappert drauflos, nach links, rechts, vorne, und warten darauf, dass endlich die Sonne untergeht.

Die heile Welt ist einfach schön

Ja, hier ist man unter sich, nur eben allemann, jeder, der hier ist, gehört dazu. Hauptsache, er findet es schön, hier zu sein, das genügt.  So erleben wir das ständig auf Sylt. Es ist ein wenig heile Welt, das ist auch mal schön, finde ich…..

Und es ist aufgeräumt, hier latscht man nicht durch Fritten auf dem Boden oder sitzt an mit Mayonnaise beschmierten Tischen, nö, aufgeräumt, entspannend, relaxed. Selbst an der Hamburger Bude (Beach Box), wo ich als routinierte Gabel-Messer-Benutzerin mit dem Monsterburger ohne Besteck kämpfen musste – alles aufgeräumt, stilvoll, schnodderig schön.

Buntes Sylt

Unsere Ferienwohnung ist geschmackvoll eingerichtet, gemütlich, auch wenn es wie gerade stürmt, kostet nicht mehr als anderswo (inkl. der Nachbarländer). Gut, wir haben kein Reetdach ….. aber seh ich das von drinnen?

Essen geht hier überall und zu jedem Preis: Friesisch, mondän, Crossover, Imbiss-Stile – alles drin, man kann hier arm werden, muss man aber nicht, auf jeden Fall wird man glücklich satt.  Enttäuscht von der Qualität wurde ich noch nie! Und wenn die Lust auf das auswärtige Essen ausbleibt, gibt es nicht nur einen Feinkost-Laden (wie Feinkost Meier), der mit seinen frisch zubereiteten Meeresfrüchtesalaten das Abendessen zu Hause perfekt macht…

Kalte Küche
Kalte Küche nach Sylter Art
Leckereien vom Sylter Feinkost Meier
Leckereien vom Sylter Feinkost Meier

Und Natur gibts hier

Laufen, wandern, mit oder ohne Sand, am Ende immer wieder eine nette Destination, am Kliff entlang oder zum Watt, und zurück. Natur pur. Alles da…. sauber, ohne Teerklumpen, Kotbeutel für die Hunde an jeder Ecke.. muss ja auch mal gesagt werden.

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Und der Haken? Die Anfahrt!

Ach, es ist aus dem Rheinland einfach eine Quälerei, hier hoch zu kommen. Sylt ist natürlich der Strand der Hamburger, für die ist es easy und perfekt. Aber für den Rheinländer ist es schon ein Pääds-Weg (ein Pferde-Mörder-Weg)! Die A1 hoch (oder auch die A2) zieht sich, und dann durch Hamburg, durch den Elbtunnel, die Landstraße zum Sylt-Shuttle, ewiglich…. und auch gerne Staus, im Moment durch Baustellen-Ketten im Norden vervielfacht. Die haben unserem Hund (und nicht nur ihm) den letzten Nerv geraubt.

2013 ein kaputter Anfahrtshund
Schon 2014 ein kaputter Anfahrtshund

Diesmal wollten wir den Wartezeiten am Shuttle in Schleswig-Holstein ein Schnippchen schlagen und sind (nach Zwischenübernachtung) bis Dänemark zur Fähre gefahren. Doch: Eine nicht enden wollende Landstraße mit den älteren Schnittbremsern (s.o.) vor uns hat uns eines Besseren belehrt. Beim nächsten mal wieder Shuttle – oder gleich Norderney … das ist ja das Inselchen der Sylt-Anfahrts-Verweigerern aus NRW. Da gibt es im Übrigen mittlerweile auch einen Gosch.

Mein Fazit zu Sylt

Dennoch: Auf meiner Skala von Nord- und Ostsee-Aufenthalten inklusive Holland und Belgien hat Sylt definitiv 10 Punkte.

Trauminsel Sylt

Meine Eindrücke von einigen Trauminseln in wärmeren Gegenden der Welt findet Ihr ebenfalls in meinem Blog. Vielleicht ist was für Eure nächsten Urlaubspläne dabei.

 

Trauminseln – Relaxen im Mythos 4

Man wird abgeklärt, ich drohte es im ersten Artikel dieser Mini-Serie schon an, doch wenn ich an zwei Thailand-Urlaube denke, wird es doch wieder verklärt.

Koh Samui

Diese thailändische Insel ist ja eher etwas wie Asien für Anfänger, also schon auch für unerfahrene Asienurlauber – also quasi für Menschen wie mich – wie gemacht: Alles etwas kleiner, ruhiger, angeblich weniger anfällig für kriminelle Taten als die quirligsten Touristenorte in Thailand, eine freundliche Grundstimmung am Strand und auf der Straße.

Thailändische Grundstimmung

Und freundlich sind sie zu ihren Touristen, die Thailänder – ob Frauen oder Männer, zuvorkommend, nett, achtsam und auch fröhlich. Das mag alles mit dem Buddhismus oder der asiatischen Grundeinstellung, andere Menschen nicht mit den eigenen – negativen – Emotionen zu behelligen, zu tun haben. Es mag als Gesichtsverlust gelten, wenn der Ärger doch rausrutscht, wie auch immer, die Atmosphäre ist friedlich-freundlich-entspannend-Thai – auch wenn sich gerade die Gelb- und die Rothemden in Bangkok bekämpfen.

Koh SAmui Blick am Morgen auf den Strand mit wenigen Liegen
Koh Samui Bophut am Morgen

Am (ruhigeren) Strand vor dem Hotel die netten Jungens, die einem erst einmal die Handtücher auf den Teakliegen zurecht legen (2? okay, 2) und die beim Wandern der Sonne herbei eilen, um den Sonnenschirm wieder in Position zu bugsieren, hier und da etwas Obst brachten (als Hotelservice, versteht sich) und natürlich auch Getränke servierten. Immer da und immer nett.

Strandverkäufer und Eismann

Und auf Koh Samui waren sie, die Strandverkäufer. Für die Neuankömmlinge zunächst lästig, doch nach ein paar Tagen einfach nur nett:

Den Damen mit den Pareos und Strandhemdchen kauften wir am 2. Tag erstmal einige Teile ab, dann dem Schmuckmann ein paar Perlen, ein paar Kettchen. Und schon wurden wir fortan von allen freundlich gegrüßt, aber nicht mehr behelligt – auch von denen, bei denen wir nichts erstanden hatten.

Straßenverkäufer mit Auswahl an bunten Ketten und Perlen
Strandverkäufer auf Koh Samui
Strandverkäufer zwischen Liegestühlen auf Koh Samui
Den ganzen Tag im heißen Sand

Der Eismann: Nein, ich esse doch kein Eis aus der Kühltasche eines Mannes, der den ganzen Tag am Strand lang läuft und Eis verkauft! Kühlkette? Bakterien, Salmonellen – o nein! Doch er war eine Wucht, kaum öffnete ich die Augen unter meinem Schirmmützchen, kam er an unseren Liegen vorbei und stellte mit einem breiten Grinsen seine Eistafel wie ein Nummerngirl zur Schau. Hin und her. Brüller – und fortan war ich täglich Kundin (hat mir übrigens nicht geschadet). Auch die frischen Frühlingsrollen, die es als Mittagssnack beim Gegenstück zum Eismann gab, waren äußerst bekömmlich.

Strandverkäufer auf Koh Saums mit Obst
schwer zu tragen im heißen Sand….

Ich meine, die laufen den ganzen Tag in der Hitze über den heißen Sand und müssen ihre Familien ernähren, es sind ja keine importierten Strandläufer, sondern dort Ansässige. Also dann sollen sie auch ihr Geld verdienen….und wenn sie dann noch überaus freundlich gesonnen sind, umso lieber.

Oh, wie schön!

War auf den Seychellen die Gartenanlage sehr gepflegt, so setzen sie hier noch einen drauf: Zu den tropischen Blumen und Orchideen, die hier ohnehin wuchsen, fanden wir jeden Tag auf unseren Betten einige Blüten. Oder es waren Blütenkelche in die steinernen Hände der Tierfiguren im Garten gelegt – immer frisch und schön.

Steingut mit frischer Orchidee
immer eine frische Blume
Steinfgur im Hotelgarten
Immer eine frische Orchidee

Überhaupt, das asiatische Flair, das sie schaffen, sooo ein Bad mit Bambus und Kiesel habe ich nicht zu Hause, sooo ein Restaurant im Sand mit vielen Laternen am Abend schon gar nicht, sooo ein Frühstück mit 1.000 Kleinigkeiten und tropischen Früchten aller Art gibt es bei mir höchstens zum Osterbrunch, ständig bekommt man ein kühles oder heißes Läppchen zur Erfrischung gereicht, im Restaurant, an der Rezeption, im Flieger – das gibt es bei mir zu Hause auch nicht. Hier war es immer wieder, das I-Tüpfelchen, das sie drauf setzten.

Tische und Schirme am Strand zum abendlichen Barbecue
Vorbereitungen am Strand
Thaicurry mit Gemüse in asiatischen Schalen
Für´s Auge und den Magen ein Genuss
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Eine reiche Frühstücksauswahl mit Obst
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Üppige Pflanzen im Hotel

Schnorcheln

Und im Übrigen hatte ich hier immer eine helfende Hand, wenn ich mich nach dem Schnorcheln wieder in das Boot wuchten wollte (das konnte ich von den Seychellen auf 3 Bootstouren nicht behaupten). Na ja, das Schnorcheln:

Das war auf Koh Samui ebenfalls beeindruckend, bunt, viele Fischarten habe ich von den Malediven wieder entdeckt. Allerdings waren die Schnorchelspots für uns nur mit Bootstour erreichbar. Bei diesen würde ich heute beim Anbieter mehr auf die Höchstzahl an Teilnehmenden achten, denn: Beim ersten Mal hatten wir viele bis sehr viele Schnorchelfans, die vor allem japanisch-beherzt vom Boot sprangen und nicht selten den Korallen auf dem Kopf rumtanzten.  „Don’t walk on the corals!“ , ein geflügeltes, aber wenig beachtetes Wort auf belebten thailändischen Schnorcheltouren. Das schmerzt dann schon ein wenig. Ich weiß auch nicht, ob die Korallenvielfalt hier wie auf den Seychellen in diesem Jahr 2016 ebenfalls an der Korallenbleiche zu leiden hatte – jedenfalls tat das ungeschickte Rempeln mit den Flossen oder Abstützen den empfindlichen Meeresbewohner nicht gut.

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Ein berühmter und belebter Hotspot  – Nangyan Island
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Da muss ich nicht wieder hin…. Tauchschüler überall
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und am Rande ein Idyll

Dass es auch anders geht, habe ich 2 Jahre später bei einem Aufenthalt in Khao Lak (ebenfalls Thailand) erlebt; dort hatten wir eine exquisite Tour mit einer Hotel-Yacht gebucht, nur ein junges englisches Pärchen und wir – umsorgt von ca. 6 Bootsmännern und einer Begleitung, mit Champagner, kalter Fischplatte, richtig einsame Inseln, Kissen hier, Schatten dort. Mehr geht nicht!

Es war so vieles so schön, nett, freundlich, auf der nach oben geschlossenen Da-will-ich-wieder-hin-Skala erhält Koh Samui von mir

10 Punkte!

Das wird definitiv die nächste Fernreise, auch wenn ich da schon mal war…. dann geht es aber auch nach Bangkok, denn ich bin ja schließlich kein Asienanfänger mehr.

Sand in die Augen! 

Den muss ich doch noch streuen, nachdem ich gelesen habe, was für ein Ballermann-Feeling an den größten Stränden Thailands zu finden ist. Deshalb Koh Samui, und dort natürlich nicht zum Chaweng-Strand: Dahin sind wir an einem Tag mit dem Taxi kutschiert, um den Nachmittag an dem bekannteren langen und breiten Strand zu verbringen. Nach 30 Minuten Schlendern und einer Cola sind wir wieder heim zum Bophut. In Khao Lak waren wir ebenfalls etwas in einem etwas abseits gelegenen Hotel, sind nur mit dem Shuttle, der selbstverständlich angeboten wurde, in den eigentlichen Ort. Also, abseits des Rummels ist es hier traumhaft. Ich hoffe sehr, dass sich dieses Wohlfühl-Thailand lange bewahrt oder dort, wo es verschüttet ist, wiederfindet!

Trauminseln – Relaxen im Mythos 3

So, bevor die Sonnenbräune des letzten Urlaubs auf einer Trauminsel endgültig verblasst, gibt es den vorletzten Teil meiner ungeschönten Dream-Island-Schilderung.

Die Seychellen

Die Sonnenbräune stammt aus diesem Reich der Urlaubsträume, denn hier gibt es Äquatorsonne,  ein adäquates thermalbadwarmes Meer und weißen reinen Sand am Rand. Toll! Hier und da Wellen. Auch mal ein paar Granitfelsen, die malerisch rumliegen (Baccardi  und seine Kino-Werbung lässt grüßen).

Es ist weit, und es zieht sich – 10 Stunden Flug

Natürlich haben auch wir auf den Fotos den Mythos der Einzigartigkeit und Einsamkeit gehütet , das erforderte besonders an den berühmten Stränden einiges an Geschick: Vorbei an den laut schwatzenden und juchzenden Mitbadenden oder den entleerten und liegen gelassenen Kokosnüssen seine Motive suchen – nicht immer einfach, aber natürlich möglich. hier weiterlesen

Trauminseln – Relaxen im Mythos 2

Frisch zurück von der letzten Reise geht es nun endlich weiter mit meiner Suche nach dem Mythos, heute kann ich auch dem noch auf der tropischen Terrasse vorbereiteten Text einige Fotos aus dem Fundus zufügen….


Trauminseln suchen und finden: Unter Anwendung des Attributes traumhaft und durch intuitives Abklopfen der Kriterien aus  Relaxen im Mythos 1 kamen für mich bislang diese folgenden Hotspots der relaxenden Superlative in Frage:

Mauritius, Malediven, Seychellen, Koh Samui

Auch das thailändische Koh Samui? Ja, man wird sehen warum.

Alle Zielgebiete waren rein für den Eigenbedarf auserwählt, alle fortan geschilderten Eindrücke sind absolut subjektiv, sicher total unvollständig und wahrscheinlich nur bedingt auf andere Erholungssuchende übertragbar. Und ohne Mythos fördernde Euphemismen angereichert. Die Chronologie blickt auf fast ein Dutzend Jahre zurück, denn ich zumindest mache nicht gerade alljährlich eine Reise zu einem ausgesprochenen Paradies… Ah, nicht zu vergessen: Wir bewegen uns jeweils in der gehobenen Preisklasse, allerdings mit viel, sehr viel Luft nach oben, sind also weit entfernt von private Islands mit Butlerservice, wie wir es von der Lektüre beim Frisör kennen: Fußballprofi xy macht Weihnachtsurlaub in der Sonne…. Das ist dann gewiss nicht der europäische Nordseestrand mit frühlingshaften Temperaturen zum Jahreswechsel. hier geht´s nach Mauritius und auf die Malediven

Trauminseln – Relaxen im Mythos 1

Was ist ein Traumurlaub?

Traumurlaub, das ist für jeden etwas anderes, vor allem aber, wo-anders. Für den einen ist es Island bzw. gleich die Antarktis oder die Reise mit dem Hurtigruten-Postschiff an Norwegens Küste, für den anderen ist es Weinlese in der Toscana, für wieder einen anderen ist die Abenteuerreise durch den Amazonas mit Alligatoren und bunten Vögeln oder durch irgendeine Wüste ein Traum.

Schon bevor ich die  höheren Altersklassen der Generation 55 plus erreichte, kam all dies entweder gar nicht (Amazonas) oder nur in den noch höheren Altern (Hurtigruten) in Frage, oder einiges wie die Toscana hatte ich schon erkundet (allerdings ohne Aquarellmalen, Italienischkurs, Spitzen Klöppeln oder eben Wein-/ Olivenernte).  Zumindest solange meine Urlaubstage deutlich begrenzt sind, habe ich klare Vorstellungen von einem Urlaubsziel, damit es in den Status Traumdestination erhoben wird: lest hier die 10 Kriterien für einen Traumurlaub

Nordsee im Winter – aufregend und entspannend

Nicht nur für kleine Hunde ist ein Spaziergang am Nordseestrand (diesmal in Holland) aufregend! Auch ohne Fisch im Netz.

Kleiner Mischlingshind vor einem grünen angeschwemmten Fischernetz
Kein Fisch und kein Hund im Netz

 

Hund bellt das Meer an
Das Meer kommt einfach immer näher! Unverschämt!

Und im Sand Laufen macht müde, das weiß ja wohl jeder!

Schlafender kleiner Hund auf der Couch i Ferienhaus
Müder Hund im Ferienhaus

Indian Summer am Königssee

Ohne viele Worte ein paar Impressionen vom Königssee, hach, wir müssen nicht nach Kanada, wir haben unseren eigenen Indian Summer.

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Was man alles beim Wandern lernen kann

Beim Spaziergang und beim Wandern kann man durchaus Dinge lernen, die einem bei anderen Beschäftigungen verschlossen bleiben. Hier die wichtigsten Erkenntnisse in ungeordneter Reihenfolge:

Der große Unterschied

Beginnen wir mit dem Unterschied zwischen Spaziergang und Wanderung.
Natürlich bastelt sich ein jeder seine eigene Definition – durchsetzungsstark ist allerdings eine Definition, die schon vor etlichen Jahren meine Schwester postulierte, als wir einige Tage (über Silvester) im Schwarzwald verbrachten. Das kalte, aber schöne Wetter lockte uns doch einmal aus der warmen Wirtsstube und der unterhaltsamen Runde. Sechs Personen machten sich unter großem Getöse und langem Anziehen mit den warmen Mänteln, Mützen und Schals auf den Weg. Nach einem gemütlichen Spaziergang mit Einkehr nach 45 Minuten und dem ebenso gemütliche Rückweg stellte meine Schwester erfreut fest: „Das war ja schon eine ausgewachsene Wanderung! Alles über einer Stunde ist Wanderung, ab da wird es anstrengend!“ hier weiterlesen