Flanksteak vor dem Gewitter

Neulich gab es bei einem Grillabend bei unseren Freunden ein sensationelles Flanksteak. Ich hatte das vorher nie probiert, jedenfalls nicht wissentlich, konnte mich aber an den ein oder anderen Beitrag in Foodblogs (bestimmt Küchenereignisse und heat n eat) erinnern, bei denen Flanksteaks zubereitet wurden.

Ein Körbchen mit Olivenöl, Salz, Pfeffermühle und Servietten mit Besteck
Warten auf das Grillfleisch

Die beiden Kenner erklärten mir, dass das Flanksteak vom deutschen Metzger so nicht geschnitten wird, sondern dass dieses Fleischstück in der Regel zu Hackfleisch verarbeitet wird. Was ein Jammer, denn selten hatte ich ein solch aromatisches, zartes Steak probiert. Kaufen kann man es also nicht beim heimischen Metzgereibetrieb, sondern eher beim (Süd-) Amerikaner. Na ja, diese sind ja bekanntlich mit großen wohlschmeckenden Rinderherden ausgestattet und kennen sich mit Steaks bestens aus.

Auf Empfehlung besagter Freunde fuhr ich also zum Argentinier am  Kölner Großmarkt (auch als Privatmensch kann man da einkaufen) und ich erstand nach kurzer Beratung ein

Flanksteak aus Uruguay

Das Rind wurde „ohne Zufütterung“ groß, hat sich also nur auf Wiesen, Weiden ernährt. Und – das schmeckt man auch!

Nur was Meersalz auf das Steak

Heute sollte es also dieses Flanksteak geben. Ich ließ mich von den aufdringlichen Gewitterwarnungen und dem irrlichternden Wetterradar nicht irre machen, und so wurde dann doch der Weber-Kugelgrill angeworfen. Das Flanksteak (550 Gramm) dürfte zunächst Zimmertemperatur annehmen und wurde mit grobem Meersalz bestreut. Ich wollte es nicht marinieren oder mit einer dominanten Sauce versehen. Das Steak wurde also auf Holzkohle im geschlossenen Grill von jeder ca. 4-5 Minuten gegrillt. Sodann in feine Fleischstreifen geschnitten.

Dazu gab es jungen grünen Spargel (im Aluschälchen mit Olivenöl und Meersalz), auf dem Teller mit einem feinen Limonenöl aromatisiert. Außerdem etwas Paprikagemüse mit Knoblauch, ein paar Kräutern, Frühlingszwiebeln und Chilischote (alles in eine kleine Grillpfanne mit Olivenöl). Das Gemüse habe ich als erstes im Grill zubereitet, danach das Steak mittig über die glühenden Briketts gelegt.

Das war nicht das letzte Flanksteak im Hause 55plus.

Gegrilltes Flanksteak aus dem Webergrill
Fertig gegrillt
Flanksteak mit jungem grünem Spargel und Paprika-Gemüse auf dem Teller angerichtet
Flanksteak in Scheiben geschnitten und Gemüse – alles aus dem Grill

Ach so, meinen Entschluss, das Fleisch ohne Marinade und ohne eine bedeckende Soße zu genießen, war für heute genau richtig. Der natürliche Geschmack kam so besonders lecker zur Geltung. Tja, und man hätte es vermutlich vor dem Aufschneiden ein wenig ruhen lassen können, damit es weniger Fleischsaft verliert. Heute war natürlich das drohende Unwetter daran Schuld, dass ich für ein paar Minuten Warten keinen Sinn hatte (mit dem überlaufenden Appetit hatte das nichts zu tun – nein, natürlich nicht…). Na ja, das Fleisch war dennoch saftig. Und das Gewitter ist immer noch nicht da.

Innen perfekt rosa

6 Kommentare zu „Flanksteak vor dem Gewitter“

  1. Freut mich zu lesen, dass Dir das Flank Steak geschmeckt hat. Ich bin auch ganz begeistert von diesem Fleisch. Es ist so zart und schmeckt so gut, dass es sicher bald ein paar Metzger auch hierzulande geben wird, die das schneiden. Bei mir der Hödl macht es schon.

    Liebe Grüße
    Christian

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    1. Das würde sich sicher lohnen, allerdings sind es immer weniger Metzger, die die Tiere selbst zerlegen. Hier sind fast alle eigenständigen Metzgereibetriebe verschwunden, sehr schade. Na ja, aber auch verständlich….

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      1. Das ist zwar sehr schade, aber verstehen tu ich das net! Seit ich den Hödl kennen gelernt habe, kauf ich nirgends mehr anders. Heute haben wir seine selbst gemachte Wurst zum ersten Mal gekostet. Ein Gedicht! Schmeckt so gut wie früher Wurst einmal geschmeckt hat, ein längst vergessen geglaubter Genuss. Sein Meisterbrief ist von 1976.

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      2. Na ja, es ist wohl schon ein Knochenjob, die Metzger finden hier keine Nachfolger mehr, wenn sie in den Ruhestand gehen. Gut, dass bei Dir einer weiter macht!

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  2. Freut mich, daß es dir so gut geschmeckt hat! Ich hatte auch schon Fleisch aus Südamerika, aber es gibt eine Alternative vom Boeuf de Hohenlohe. Ich weiss nur nicht, ob es ein Geschäft in deiner Gegend gibt, die von dort Fleisch bezieht…:-)
    LG Alex

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