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Resteessen #4 – Spargel aus dem Vorjahr mit Kalbssteak

Spargel aus dem Tiefkühler – die Story

Upps, da war doch noch ein Päckchen mit einem guten Pfund Spargel aus dem Vorjahr im Tiefkühlschrank. Gestern wieder entdeckt und – angesichts der in wenigen Wochen beginnenden Saison 2018 – sofort für heute auf den Speiseplan gesetzt.

Den Spargel hatte ich im vergangenen Jahr auf meinem Spargelhof  in bester Qualität und bereits geschält eingekauft. Natürlich wieder zuviel….. Also wurde diese üppige Portion für eine Person im rohen Zustand  in ein Tütchen gepackt und eingefroren.

Ich war mir nicht sicher, ob der Spargel nach fast einem Jahr noch taugte, doch da ich ihn allein zu verzehren gedachte, also keine weiteren unschuldig Beteiligten behelligen wollte, wurde er nun endlich zubereitet und verzehrt. Es stellte sich heraus, dass selbst diese Spargelstangen, die ein ¾ Jahr im Tiefkühler verbrachten, durchaus für ein außensaisonales Spargelessen geeignet sind („für de Woch´“, wie der Kölner sagt, sowieso).

Zubereitung der rohen Spargelstangen aus dem TK

Die ist schnell erzählt. Reichlich Wasser zum Kochen bringen, gut salzen, einen Stich Butter, 1-2 Zitronenscheiben, einen Esslöffel Zucker im Wasser mitkochen.

Dann den Spargel noch gefroren in das kochende Wasser legen und 10-12 Minuten kochen. Wenn er wirklich frisch ist, braucht er etwas länger (bis zu 20 Minuten je nach Dicke und Vorliebe), doch das Einfrieren macht das Spargelgewebe schon etwas weicher – deshalb die verkürzte Garzeit. Für den Freund des Bissfesten ist er am Ende ein wenig zu weich, doch das Aroma, die Konsistenz hätte ich auch einem Gast vorsetzen können.

Ein kleiner Einschub:

Ja, ich bin auch im Besitz eines klassischen hohen Spargeltopfes  mit Sieb, in dem die Spargelstangen stehen müssen. Ach, mir passt das nicht. Ich besitze einen ovalen Bräter oder auch Fischtopf, den gab es vor unzähligen Jahren bei einem bekannten Kaffeeröster zu kaufen. Darin kann der Spargel liegen, umspült von aromatisierten Wasser. Wenn schon kochen, dann ist es mir so am liebsten (wobei ich ohnehin den frischen weißen Spargel am allerliebsten im Backofen gare).

Blitz-Zitronenhollandaise

Während das Wasser kocht, die Blitz-Hollandaise zubereiten. Dazu habe ich 2 Eigelb in ein Mixgefäß gegeben.  Eine halbe Packung Butter in einem kleinen Töpfchen erhitzen, ohne dass sie bräunt. Die Butter sodann in kleinen Strahlen in das Mixgefäß gießen, salzen, pfeffern und mit dem Pürierstab immer fein aufmixen, bis die flüssige Butter aufgebraucht ist. Mit einem Schuss süßer Sahne verlängern – aufmixen -, den Saft ½ Zitrone langsam hinzu geben -aufmixen, richtig schön schaumig -, ein paar Zesten der Zitronenschale hinein streuen. Fertig.

Heutige Beilage – ein Kalbssteak

Heute gab es ein Steak – abgeschnitten vom Kalbs-Entrecôte. Das ist eigentlich zum Braten im Ganzen gedacht, weil es doch ausgeprägt durchwachsen ist. Na gut, für mich dürfte davon ein Stück als Steak herhalten, quasi als „Resteessen umgekehrt“. In der Pfanne gebrutzelt bei mittlerer Hitze, ein paar Minuten – das hat mir schon sehr gemundet.

Und weil ich ein Pfund Spargel mit reichlich Butter und Fleisch als ausgewachsenes Essen genießen konnte, dürfte es auch Low Carb sein. Aber mal ehrlich? Nur 1-2 Kartöffelchen habe ich schon vermisst, schon allein wegen der Soße….

Voilà:

Kalbssteak, weißer Spargel und Zitronenhollandaise

 

 

Spargel-Thunfisch-Sashimi mit Wasabi-Hollandaise

Am Ende der Spargel-Saison gibt es noch eine delikate Vorspeisenempfehlung. Zugleich ist dies mein erstes Experiment in der Rubrik „nachgekocht“:

Im Urlaub in Südtirol kamen wir an einem ambitionierten Restaurant vorbei. An einem netten beschaulichen Wanderweg gelegen, gab es eine feine Vorspeise mit rohem Spargel und ebensolchem Thunfisch. Sashimi ist quasi Sushi, nur ohne Reis. In dieser Variation gibt es also ungekochten feinsten Thunfisch mit ungekochtem feinsten Spargel. In dem netten Restaurant habe ich nicht etwa den Koch befragt,  wie die Zusammenstellung wohl sein mag – dazu war viel zu viel los.  Vielmehr wurde das Werk des Restaurants während des Verzehrs seziert, die Zutaten weitgehend identifiziert, einiges wie Wasabi stand schon auf der Karte, et voilà, hier nun mein „nachgekochtes“ dünn geschnittenes Sashimi vom Spargel und Thunfisch. hier weiterlesen