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Das Anti-Rezept – Finger weg!

Achtung! Dieses Rezept ist keineswegs zur Nachahmung empfohlen. Es war ja nicht verdorben oder so, aber der Gaumen hatte sich auf frische neue kulinarische Eindrücke gefreut – und wurde enttäuscht.

Warum sich Aufmerksamkeit beim Kochen lohnt…

Um es gleich vorweg zu schicken, meine gefüllten Gemüse sehen deutlich, viel mehr, ausgesprochen, total, absolut besser aus, als sie schmeckten. Ehrlich. Und ein Jammer.

Die schönen runden Zucchini waren mir beim Einkauf in meinem Gourmet Supermarkt in den Korb gehüpft. Nun gut, dachte ich, was soll sein? Schnell noch etwas Hackfleisch gekauft, bisschen Petersilie, ein paar Champignon für eine begleitende Soße, Reis war im Haus. Flott im Internet nach gefüllten Zucchini Ausschau gehalten, um in etwa eine Zeitangabe zu haben. Im Internetrezept wurde ein Bett aus Dosentomaten empfohlen. Auch gut. Überschüssiges Rinderhack habe ich darin mit gegart.

Hackfleisch mit Zwiebeln und dem ausgelösten Inneren der Zucchini gefüllt, gut gesalzen, gepfeffert, angebraten, Reis hinein (Instantreis, weil ich dachte, dass dieser auch in der Zeit des Backofens gart). Na ja, ein paar Gewürze dazu, fertig und in die Gemüse gefüllt, mit geriebenem Parmesan bestreut.

Dann die Gemüseteile in den Backofen, 180 °, Umluft, für ca. 30 Minuten.

Sorgfältig in die Auflaufform gesetzt
Sorgfältig in die Auflaufform gesetzt

Das waren keine Geschmacksraketen

Was soll ich hier beschönigen, die Zucchini schmeckten nach nix, fad, langweilig, das Innere so là là, der Reis war keineswegs gegart, sondern ausgesprochen bissfest, man hätte ihn gleich aus der Packung drüber streuen können.  Dem Hackfleisch fehlte das Garen in einer aromatischen  Soße, das Dosen-Tomaten-Bett hatte den Geschmack des Natürlichen, ohne das Besondere in sich zu vereinen… Auch die Champignon-Soße konnte es nicht mehr rausreißen. Dä!

Frisch aus dem Ofen
Frisch aus dem Ofen

Kurz und gut: Wer ein Rezept sucht, dass gefüllte Gemüse mit Hackfleisch und Reis als schmackhaftes Gericht entstehen lässt, der ist hier falsch. Meine Zubereitungsart ist es jedenfalls nicht.

Das muss ich frank und frei bekennen. Aber die Optik, nun ja, darüber mögen andere richten – voilà:

Gefüllte Paprika und Zucchini auf dem Teller

Ein Steak aus dem Drucker?

In der vergangenen Woche hatte ich Gelegenheit, dem Vortrag eines Zukunfts-/ Trendforschers zu lauschen. Er berichtete über die Trends, digitale Entwicklungen und neueste Forschungen, die heute teils in den Kinderschuhen stecken, die jedoch nach seiner Einschätzung (wahrscheinlich) in unserem Alltagsleben in 5 oder 10 Jahren allgegenwärtig und erschwinglich für die meisten von uns sein werden. „Na ja, nun mal langsam“, schoss es mir, begleitet von einem Stirnrunzeln und Grinsen, bei einigen  Beispielen durch den Kopf .

Besteck auf einem Drucker
Warten auf das Steak

Obwohl:

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Kürbissüppchen mit Orange und Möhre

Die Zutaten (für mindestens 6 Personen)

  • 1 Hokkaidokürbis
  • 4-5 Möhren
  • 2 große Kartoffeln
  • 3 Zwiebeln
  • 1 Orange (Bio)
  • 1 kleine getrocknete Chilischote (ohne Kerne)
  • Salz (heute: grobes Himalajasalz)
  • Pfeffer
  • 1 Lorbeerblatt
  • gekörnte Gemüsebrühe (Bio)
  • 0,2 l Orangensaft (frisch gepresst und/ oder Tetrapak)
  • winterliches Orangengewürz (Mischung aus dem Frischeparadies)
  • Geröstete Kürbiskerne
  • Steirisches Kürbiskernöl

Erstmal ein Tipp

Den Kürbis schrubben und dann unbearbeitet bei 200° (Umluft 180°) in den Backofen stellen, nach 15 Minuten herausnehmen und etwas abkühlen lassen; er ist dadurch weicher geworden und lässt sich viel besser, also ohne großen Kraftaufwand verarbeiten (wie man z.B. hier sieht). hier weiterlesen

DER neue Drink dieses Sommers!

Und hier kurz und knackig die Drink-Entdeckung dieses Sommers – alle, die es vorher schon kannten, mögen bitte gnädig sein:

Lillet ist laut Wikipedia ein Aperitif aus Weinen (85 %) und Fruchtlikören (15 %), aber das klingt natürlich absolut uninspiriert.
Kennengelernt habe ich Lillet in einem edlen Biergarten als Aperitif, allerdings nicht pur getrunken, sondern sommerlich gemixt.

Und hinein in ein großes Weinglas:

  • ca. 4 Schnapsgläschen (also ca. 8 cl) Lillet
  • 5-6 Eiswürfel
  • 1-2 Zweige Minze oder Zitronenmelisse
  • 2 Scheibchen Limette (geschrubbt)

Und aufgießen mit

  • Schweppes fruity lemon.

Mit Strohhalm serviert. Das schmeckt herrlich erfrischend und haut einen nicht gleich um…. ist als Aperitif oder auch nur mal zwischendrin geeignet, schmeckt auch abrundend zu meinem Mango-Gurken-Salat.

Es gibt den Lillet-Mix auch mit Russian Wild Berry von Schweppes, dann kommen anstelle der Limette einige Himbeeren oder Erdbeeren in das Glas.

Lillet mit Russian Wild Berry und Himbeeren

Und falls sich nun jeder fragt, wo es den Lillet oder die dazugehörige „Limo“ gibt: Ich habe sie einfach im Supermarkt gekauft, war alles da….

Salat mit mariniertem Spargel – feines Resteessen

Wie bereits beschrieben, ist es clever, bei der Zubereitung eines Spargelgerichtes eine Reserve für den nächsten Tag einzuplanen. Aus den „Resten“ meines Spargels aus dem Ofen wurde am nächsten Tag ein frischer Frühlingssalat für 2 Personen. Noch lauwarm wurde er mariniert:

Marinieren und Anrichten:

  • Ca. 1 Pfund im Ofen gegarter Spargel
  • 1 Tasse Estragonessig (falls nicht vorhanden: Weißweinessig, weiße Pfefferkörner, getrockneten oder frischen Estragon 1-2 Tage ziehen lassen)
  • Tomaten, Radieschen, evtl. Gurke
  • Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • einige Blättchen Basilikum.

Den Spargel aus der Auflaufform heben und ihn – gerne noch lauwarm – mit dem Estragonessig beträufeln.  Bis zum nächsten Tag im Kühlschrank aufbewahren. Mindestens ½ Stunde vor der Zubereitung aus der Kühlung nehmen.

Spargel aus der Marinade auf die Platte geben. hier weiterlesen

Spargel aus dem Ofen mit Blitz-Béarnaise

Die Spargelzeit

Jetzt ist ja die höchste Zeit im Jahr für Spargelliebhaber – gemeint ist natürlich der weiße Spargel, wie er nur in diesen wenigen Wochen im Jahr geerntet wird, und selbstredend nicht der importierte weiße oder grüne, wie er gerne mit trockenen Enden im Bündel verschnürt atemlos im Supermarkt rumliegt und – oh Wunder – immer wieder seine Käufer findet. In diesen Wochen also gibt es ihn zu kaufen, den guten weißen Spargel – je nach Wetterlage mehr oder weniger kostspielig -, man traut sich gar nicht, „Gemüse“ zu sagen, „Grünzeug“ passt schon gar nicht – so edel ist er in der Regel …. wenn man ein wenig aufpasst.

Es gibt einige, die sind keine Anhänger vom Spargel: Manchen ist er schlicht zu teuer, anderen ist die Schälerei ein Graus (zu viel Arbeit und immer noch nicht perfekt), der eine hat mal mit holzigen Endstücken zu tun gehabt (beim Kauf nicht aufgepasst), dem nächsten riecht der Urin zu streng nach dem Spargelmenü. Nur wenige, denen der Spargel einfach nicht schmeckt.

Wiederum gibt es in unserem Land viele Menschen, die den guten weißen Spargel nur klassisch mögen,  die also davon überzeugt sind, den deutschen Spargel nur wirklich genießen zu können, wenn er gegart im Wasser mit Butter und Zitrone mit neuen Kartöffelchen und einer Schinkenauswahl serviert wird. hier weiterlesen

Der Sauerbraten ohne Rosinen

Hier ist die erste Folge einer – sehr losen – Reihe von Rezepten mit guten Ratschlägen.

Ein Sauerbraten, garantiert nicht lila wie in der Geschichte meines ersten Sauerbraten-Versuchs.

Hier ist die von der Mutter empfohlene Version des Rheinischen Sauerbratens ohne Rosinen zu finden.

Einfach in die Galerie klicken:

Die Zutaten Der Sauerbraten ohne Rosinen weiterlesen

Riech mal – mag ich dat? … Was uns schmeckt und warum…

Vor einiger Zeit bei einem opulenten Brunch fragte ein netter mitteljunger Herr seine Angetraute angesichts der Vielfalt an teils unbekannten Speisen und verschiedenen Köstlichkeiten: „Riech mal – mag ich dat?“

Und er meinte es ehrlich ernst. Sie für die Geschmacksnerven in der Familie zuständig, Er der Vertrauende, Ratsuchende.  Wir anderen in der Runde, die sattelfester in der Ableitung des Geschmacks vom eigenen Geruchssinn sind, hatten ihren Spaß und zitieren den Mitteljungen gerne bei ähnlichen Gelegenheiten. Immer ein guter Gag!

Aber, was ist wirklich dran? Wie hat sich eigentlich unser Geschmackssinn entwickelt? Ich meine jetzt nicht die Entwicklung vom Neandertaler bis zum Homo sapiens, sondern die Ausbildung des Sinnes für das Leckere bei jedem von uns. Warum hat der eine einen Sensus für „gutes Essen“, der andere nimmt es eher nicht wichtig und isst eher das Bekannte, weil es gut satt macht.

Na, das fängt sicher ganz früh an, in Familien oder im Umfeld, in denen Kochen, Essenzubereitung notweniges Übel zur Ernährung ist, zu erbringende Pflicht ist das Einkaufen wie die Zubereitung.  Die Genusskomponente beim Essen bleibt da eher im Hintergrund und wird auf Schokolade oder Chips verschoben . Es wird gegessen, um satt zu werden, Geschmack ist meistens Nebensache, es gibt wenig Rituale rund ums Essen und zu wenig Zeit für´s Essen.

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Der Filterkaffee kommt wieder

Kaffee trinken kann Genuss sein

Einen Kaffee, bitte!

Moment! So einfach ist das nicht! Was soll´s denn sein? Ein Filterkaffee? Ein Latte? Ein Espresso?  Ristretto? Lungo? C. con panna? Am liebsten ein Capuccino-Barista-Aroma-Kunstwerk?

Ursprünglich gab es nur eine zuverlässige Ausprägung des Kaffees: „Draußen nur Kännchen!“  Da wusste man, woran man ist: Preis und Menge kalkulierbar, der Inhalt war immer derselbe: Ein wechselnd guter Filterkaffee.

Filterkaffee ist gesellig

Auch zu Hause gab es den: Ich bin in einem kaffeegeprägten-Haushalt groß geworden. Wer auch immer die Küche betrat – der Bruder, die Mutter, die Schulkameradinnen in der Freistunde, die Nachbarin zum Schwätzchen, eigentlich Besucher aller Art, man selbst zu verschiedenen Tageszeiten (eigentlich bis zur Tagesschau) – immer gab es den frisch aufgebrühten Kaffee, von Hand mit Filter, später mit der röchelnden Maschine zubereitet. Getrunken wurde schwarz, mit Zucker, mit Kondensmilch, mit beidem. Nie mit aufgeschäumter „langer“ Milch, auch nicht als Mokka komprimiert, Süßstoff gab´s noch nicht, Sahne höchstens am Sonntag.  hier weiterlesen