Klassische Rinderroulade schmoren lassen
Nicht umsonst kommt die Redewendung „Einen schmoren lassen“ vom klassischen Herbstgericht… es müssen vor allem Rouladen gewesen sein, die zu dieser redensartlichen Geduldsprobe beigetragen haben.
Schon nach dem Anbraten riecht es verführerisch, der Rotwein und der Portwein duften um die Wette, stundenlang! Aber, Finger weg! Nicht die Geduld verlieren. Auch meine großartigen Rouladen von einem neu entdeckten Metzger brauchen gut ihre 2 Stunden. Am Ende verbrachten sie sogar fast 3 Stunden auf dem Herd zu.
Das Innenleben der Rinderroulade
Klassisch war die Rolle wegen ihrer Vorbereitung, wie bei Muttern:
- mit Senf innen bestrichen
- geräuchter Bauchspeck in Scheiben
- Würfelchen von (roter) Zwiebel
- Streifen von einer Möhre
- ein längst gevierteltes Gürkchen
- salzen, pfeffern, innen wie außen.
Im Butterschmalz gut angebraten, Tomatenmark angeschwitzt, 1 Möhre und 1 Petersilienwurzel hinein, mit Rotwein, rotem Portwein und etwas Gemüsebrühe abgelöscht, 1 Knoblauchzehe, ½ Zwiebel, je ein Zweig Rosmarin, Majoran und Thymian und wieder Salz hin ein, aufwallen, Herd runterschalten, Deckel drauf (nicht vergessen!).
Am Ende der Riech- und Warteorgie etwas binden (hier aufgelöste Speisestärke).
Das Fleisch war so wunderbar zart – es waren aber auch Bilderbuch-Rouladen, die ich da vom Rind aus dem Bergischen Land beim neuen Metzger bekommen habe. Top!

Bandnudeln aus eigener Herstellung
Schon vor dem Anbraten, also locker 5 Stunden vor dem Endspurt, wurde der Nudelteig angesetzt. Richtwert:
- 200 g Hartweizengrieß
- 100 g Mehl
- 2 Eier (mittegroß) oder 3 Eier (klein)
- Salz
- Olivenöl
Nachhelfen ggfs. mit wenig Wasser oder eben umgekehrt mit Mehl. Hier eine detaillierte Beschreibung.
Ausgewalzt habe ich die Hälfte des Teiges bis Stufe 4-5. Die Bandnudeln mit dem Messer selbst geschnitten, denn ich wollte extra-breite. Deshalb sind ein wenig unproportioniert.
Kochzeit: 1-max 2 Minuten
Mit dem Finish der Nudeln kriegt man wenigstens ein wenig der Schmorzeit rum. Zum Schluss hab ich mir noch die Zeit mit dem Schälen und Garen von ein paar Möhren vertrieben (gegart in Honig und Noily Prat).
Voilà! Guten Appetit!
KL