Orientalisches Osso Bucco mit gewürztem Reis

Geschmorte Kalbsbeinscheiben auf orientalisch

Der Winter lässt nicht locker, sogar bei uns im Rheinland ist es richtig frisch. Da kamen wieder die Gelüste nach einem schönen Schmorgericht auf. Also kam das Angebot meines Gourmet-Händlers gerade recht:  Kalbsbeinscheiben. Es sind zwar gleich 6 Fleischstücke im Paket, zuviel für zwei, aber das Wochenende hat ja auch zwei Tage – und wenn was übrig ist, darf es in der Woche den Feierabend kulinarisch anheben. Außerdem lohnt sich das Schmoren eigentlich nur in größeren Mengen. Man findet ja immer einen Grund, zu große Portionen zu kochen 🙂

sauber geschnitten

Von dem Gourmet-Händler stammt auch das Rezept zur orientalischen Variante, und da ich einiges aus der Empfehlung ohnehin im Haus hatte (wie z.B. getrockneten Aprikosen und die Mandeln), gab es gestern kein Halten mehr. Hier nun meine Interpretation des Originalrezeptes.

Die Zutaten für das orientalische Osso Bucco

Die Gewürze für die Kalbsbeinscheiben

Die Gewürze für die Beinscheiben

  • 1 StangeZimt
  • 3-4 Lorbeerblätter
  • Pimentkörner, schwarzer Pfeffer, 3 Nelken (allesamt im Mörser zerkleinert)
  • ½ milde Chilischote
  • je 1 TL Curry und Baharat
  • Meersalz, Pfeffer
Möhren, Schalotten, getrocknete Aprikosen

Gemüse und Fonds

  • ein paar Möhren (längs geviertelt)
  • reichlich Schalotten (halbiert)
  • getrocknete Aprikosen (gewürfelt),
  • Saft einer Apfelsine
  • frischen Knoblauch (3-4 Zehen, in Scheiben geschnitten)
  • Rinderfond (hier selbst gemacht, weil der Hund Rinderbeinscheiben aufgekocht bekam;  darf man eigentlich auch keinem erzählen…)
  • Sesamöl, Erdnussöl zum Anbraten, Meersalz

Und los geht’s –

Die Beinscheiben im Bräter von beiden Seiten kräftig anbraten, die Beinscheiben, die sich nach oben wölbten, habe ich am Rand mit der Haushaltsschere eingeschnitten, so blieben sie schön flach.

Die gemahlenen Gewürze darüber streuen, ebenso den Zimt und die Lorbeerblätter. Das Gemüse ebenfalls mit anbraten, salzen, alles mit Apfelsinensaft und Fond ablöschen.

Die Scheiben können schön schmoren, wenn der Fond sie zu zwei Drittel umschwärmt. Den Bräter hab ich mit Alufolie abgedeckt, damit die Flüssigkeit nicht zu schnell verdunstet.

Für ca. 2 Stunden in den Backofen bei 160-180 Grad. Nach einer Stunde Flüssigkeit kontrollieren, ggfs. etwas Fond nachgießen.

Der Reis

In der letzten halben Stunde den Reis zubereiten. Es gab Langkornreis mit Wildreis gemischt. Die Gewürze kommen schon zu Beginn in das Reiswasser.

  • 1 Kaffeebecher Reis
  • 2 Becher Wasser
  • gemahlener Kurkuma und Kreuzkümmel
  • Salz
  • Mandeln (zerhackt und in der Pfanne geröstet)

Den Reis 20 Minuten kochen, die Mandeln in den letzten 5 Minuten dazu geben. (Auf die empfohlenen Berberitzen habe ich verzichtet.)

Frisch aus dem Ofen – den aromatischen Geruch sieht man leider nicht….

Der Genuss

Also, der Duft der Gewürze ist schon wunderbar. Das liebe ich an Schmorgerichten, wie der Appetit sich von Minute zu Minute steigert.

Und ich finde, es sah auch toll aus! Voilà! Also, wenn mal wieder Besuch kommt, kann man das durchaus nochmal zubereiten…

Osso Bucco mit gewürztem Reis und Gemüse

Zucchini-Tagliatelle mit Skrei aus der Pfanne

Karneval vorbei, Ostern noch nicht in Sicht?

Es ist Zeit für leichte Kost – und für den Winterkabeljau

Das geht auch mal schnell in der Woche!

Am Rosenmontag blieb ich in diesem Jahr – ganz gegen meine sonst rheinischen Gewohnheiten – häuslich. Morgens ging ich zu meinem Gourmet-Fischhändler, kaufte dies und das und….. Skrei, Winterkabeljau. Es gibt ihn wieder. Dieser Fisch ist wirklich wunderbar. Na ja, und nach dem lecker Essen für Zwei blieben noch 2 schöne Stücke übrig, die säuberlich einfroren wurden.

Heute dürfte eines der Stücke am frühen Morgen aus dem Tiefkühlschrank in den normal kühlen Schrank umziehen, so dass es am Abend weitgehend aufgetaut und zur Zubereitung fertig war.

Hin und Her, was mach ich nur? Letztlich haben am Abend mein Appetit und meine immer anwesenden Gelüste auf Nudeln gesiegt. Aber: Leichte Kost sollte es dennoch sein. Also:

Zutaten für 1 Person:

Zucchinispiralen und Winterkabeljau, bereit für die Pfanne
  • ca. 200 g Skrei (mit Haut, als  Loin von allen Gräten und Seitenteilen befreit)
  • 1 Zitrone (genauer ½), hier: die milde Amalfizitrone
  • 1 mittlerer Zucchino
  • ca. 90 g Tagliatelle (hier: Barilla)
  • Olivenöl
  • Dill, Salz, Pfeffer
  • kleine Tomätchen o.ä. als Garnitur
  • ein Gläschen Sekt oder – hier – Prosecco

Die Zucchininudeln

Ratz fatz mit dem Spiralschneider in – diesmal breite – Nudeln schneiden.

Ein paar Streifen Zitronenschale dünn abschälen. Bereit halten.

Zucchinispiralen mit Zitronenschale

Die Zubereitung

Das geht ebenfalls recht flott – ist ja auch ein Abendgericht in der Woche:

Der Winterkabeljau

Skrei salzen und pfeffern, in das mittel-heiße Öl in der Pfanne mit der Hautseite nach unten legen, schon mal ein paar Streifen Zitronenschale hinein geben. Wenn die Haut gebräunt ist (nach ca. 3 Minuten?), einen weiteren guten Schuss Olivenöl und weitere Zitronenschalenstreifen in die Pfanne geben, den Fisch rumdrehen – nur kurz. Wieder auf die Hautseite drehen, erneut ca. 1-2 Minuten in der Pfanne lassen, mit dem aromatisierten Öl begießen. Dann mit dem Öl ab in den Backofen auf niedriger Temperatur (ca. 100 Grad). Wenn gewünscht dürfen ein paar kleine Tomaten mit in den Backofen.

Die Zucchininudeln

Kaum ist der Fisch im Ofen, neues Olivenöl in die Pfanne geben und die Zucchinispiralen mit den Zitronenschalen, Meersalz und Pfeffer in die Pfanne geben. Nach ca. 3-4 Minuten sind sie bissfest und gar.

Inzwischen die echten Nudeln 6 Minuten im Salzwasser kochen.

Zucchininudeln in der Pfanne

Das Anrichten

Alles fein hübsch anrichten, gehackten Dill als Garnitur bereit halten, ein nettes Foto, ein Gläschen Prosecco – et voilà!


Resteessen #3 Reh, Spätzle und Birnen

Es ist schon ein wenig vermessen, bei diesem Sonntagsessen von „Resteessen“ zu sprechen – gleichwohl hab ich die Zutaten und Komponenten allesamt in der Weihnachtszeit ins Haus geschleppt oder vorbereitet.  So war dieses Gericht in der Zubereitung ein Leichtes:

Feines Rehgulasch mit schwäbischen Spätzle und eingelegten Birnen

Das geschnittene Fleisch für das Rehgulasch hatte ich sicherheitshalber als Reserve eingefroren – nach Weihnachten gibt es ja nur schwer Wild zu kaufen, aber im Winter schmeckt es doch immer lecker. Außerdem landete im Tiefkühlfach die Soße, die an Heiligabend zu den drei Rehkeulen (für 11 Personen :-)) gezaubert wurde.

Rehgulasch mit Portwein, Marsala und  Rotwein

Das geschnittene Fleisch mit einigen Würfeln Möhren und Petersilienwurzel mit Butterschmalz kräftig anbraten, mit Rotwein, Marsala sowie rotem Portwein ablöschen, bis das Fleisch bedeckt ist. Einige Gewürze hinzu geben, dies macht man am besten im Gewürzsäckchen: Wacholder, Lorbeerblatt, 1-2 Nelken, schwarzer Pfeffer, salzen. In meiner Resteversion hatte ich es leichter, ich nahm die aufgetaute durchgesiebte Weihnachtssoße mit den identischen Komponenten.  Abschmecken lässt sich die Soße sehr gut mit einem Löffel Preiselbeeren.

Alles aufwallen lassen, Deckel des Bräters drauf, 1 1/2  Stunden zum Schmoren in den Backofen (180 Grad Umluft), ab und zu die menge an Flüssigkeit prüfen. Zum Finish nach Bedarf ein wenig binden (Löffelchen Mehl, das in Wasser aufgelöst wurde, oder gefrorene Mehlbutter) und einen Schuss süße Sahne einrühren, aufkochen,  mit Petersilie bestreuen – fertig.

Es war noch eine Reservedose Pfifferlinge im Haus – extra klein -, die kam ebenfalls in den Gulasch, feiner sind natürlich frische oder kleine TK-Pfifferlinge. Solche waren jedoch nicht zu bekommen. Doch ich mag es auch so.

Rehgulasch und Spätzle, Birnen und Preiselbeeren abgerichtet
Resteessen aus dem Weihnachtsfundus

Die geheimen Spätzle

Tja, die Spätzle wurden Weihnachten von der schwäbischen Dame und Hausfrau zu unserem Familienmenü vorbereitet und ins Rheinland verfrachtet. Jedes Mal eine große Freude für die Kölner Festtagsteilnehmer, die original schwäbischen fluffig-leichten Spätzle zu vertilgen. Ein Pfund davon haben wir gerettet und in den Tiefkühler evakuiert. Die Spätzle mussten nun nur langsam aufgetaut und ordentlich in der Pfanne gebraten werden. Wunderbar flockig. Leider kann ich mit dem Originalrezept – noch – nicht dienen. Aber ich bemühe mich drum.

Zweierlei Birnen im Gewürzsud

In der Vorweihnachtszeit hatte ich bereits die Birnen eingelegt bzw. eingekocht:

Eine Variante mit den Hälften von größeren Birnen – mit Weißwein, weißem Portwein und einigen Gewürzen wie Zimt und Nelken. Die Birnenhälften werden klassisch mit Preiselbeeeren aus dem Glas gefüllt.

In der zweiten Variante nahm ich kleine Birnen, die im Ganzen geschält und ebenfalls in einem Gewürzsud aus Weißwein, weißem Portwein, Noily Prat, Zimt, Kardamon, Nelken, eine Vanilleschote, Schale einer Zitrone, 1 Sternanis und wenig natürlichem Rohrzucker ca. 20 Minuten geköchelt wurden, bis sie ein „bissfest“ wurden. Sodann kommen die Birnen in Einmachgläser, den heißen Sud jeweils darüber geben und fest verschließen.

Beide Varianten halten so locker mehrere Wochen (bei mir waren inzwischen 8 Wochen vergangen). Der Gewürzsud der 2. Variante  hat mir besser geschmeckt. Das passt auch im neuen Jahr hervorragend zu Wildgerichten.

Und hier, für den Interessierten, das

Ursprungsmenü am Heiligen Abend 2017

in Kurzform. Ich kann es halt nie dokumentieren, weil für die Fotos keine Zeit bleibt (ist ja außerdem Weihnachten):

  • Zur Begrüßung Datteln im Speck aus dem Ofen und Aperetiv
  • Maronensüppchen mit Jakobsmuscheleinlage
  • Lachstatar mit Avocado und Nordseekrabben
  • Rehkeulen mit leckerer Soße (s.o.), schwäbische gebratene Spätzle, Sahne-Spitzkohl (sonst auch gerne Rosenkohl), Pfifferlinge mit Speck, Birnen aus dem Gewürzsud und Preiselbeeren
  • Spekulatius-Tiramisu mit Himbeeren aus dem Glas
  • Üppige Käseplatte mit Trauben
  • Plätzchen, Springerle oder wie die kleinen Gebäckstückchen sonstwo heißen sowie einige Plättchen von geschmolzenem Rohrzucker mit Nüsschen und Samen

Wir kamen durch…..