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Seeteufel auf Ananastomate und Linsensalat

Ein Sommerrezept

Es war am vergangenen Wochenende mal wieder Zeit für etwas Besonderes. Also, schwupps, nach einem etwas außergewöhnlichem Rezept gesucht. Fündig wurde ich auf den Seiten meines gerne besuchten Gourmetmarktes. Dort wird regelmäßig ein Rezept des Monats vorgestellt. So kam ich zum

Seeteufel auf Ananastomaten-Carpaccio und Linsen

Ananastomaten

Von Ananastomaten hatte ich vorher nie gehört, es sind schöne Fleischtomaten, gelb und von einem aparten Inneren, schmecken aber keineswegs nach Ananas, sondern eben nach Tomate. Also, alles gut.

Das vorbereitete Carpaccio

Die wurden fein aufgeschnitten und auf 2 Teller als Carpaccio angerichtet.

Darauf etwas von dem Linsensalat verteilt.

Linsensalat mit Granatapfel

Der bestand aus

  • Belugalinsen
  • Kerne eines Granatapfels
  • Granatapfelsaft
  • Frühlingszwiebel
  • frische Minze
  • weißer Balsamico
  • Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Und dann der wunderbare Fisch:

Das Seeteufelfilet habe ich gesalzen, im Ganzen in dünn aufgeschnittenen Südtiroler Speck gewickelt, in Albaöl mit ein paar Salbeiblättern gebraten, immer mit dem Bratfett beträufelt, aufgeschnitten und auf dem Tomatencarpaccio hübsch angerichtet. Voilà:

Seeteufelfilet auf Ananascarpaccio mit Linsensalat


Die Sommerkritik

Es hilft nichts, Linsen sind nicht mein Leibgericht. Ich habe es jetzt nochmal versucht, der Granatapfel und die Minze machten den Geschmack etwas feiner, doch für mich sind sie keine Offenbarung. Für Linsenliebhaber ist dieser Salat jedoch eine sehr schönes Geschmackserlebnis, wie mir die zweite Genießerin am Tisch bestätigten.

Das Ananastomatencarpaccio war schön und gut, sah fantastisch aus.  Doch die Tomaten „suppten“, nachdem sie mit Salz und dem Dressing des Linsensalates in Berührung kamen. Der Fisch musste ja nicht mehr schwimmen, also wurde er auf einen zweiten Teller evakuiert, den ich mir nach ein paar Bissen holte.

Eine nette Ergänzung war mein lauwarmer Blumenkohlsalat, den ich noch bereit hielt. Und nicht zu vergessen, das gut gefüllte Glas Rosé.

Wer es genau und ohne meine Abwandlungen beschrieben haben möchte, findet hier das Originalrezept.

Gambas mit Estragonsauce und Bruschetta

Resteessen vom Sommerfest

Am Wochenende hatten wir eine Menge Freunde zum Sommerfest zu Gast, es gab das ein und andere zu feiern und infolgedessen zu Essen und zu Trinken:  Klassisch Würstchen vom Grill, für die Vegetarier Lachs und Gambas aus dem Ofen, ein paar Soßen dazu und jede Menge Brötchen (für die Südländer: Semmel), und noch dies und das.

Einiges blieb übrig, wie z.B. massenhaft Brötchen und Laugenbrezeln. Von den Gambas konnte ich am Festabend gar nichts probieren, sie waren ja den eingeschränkt Essenden vorbehalten, aber ich hatte ein paar TK-Gambas behalten, die anstatt in den Ofen in den tief-kühlen Schrank zurück wanderten.

Heute wollte ich das letzte Mal altbackenes Brot essen, reicht nach 3 Tagen…. So entstand zunächst die Beilage von altem Brot:

Bruschetta mit Kräuteröl und Chimichurri

Pro Person ein altbackenes Brötchen aufschneiden und mit Kräuteröl bestreichen. Das Olivenöl war vor 2 Wochen mit diversen Kräutern zum Marinieren von Feta angesetzt worden:  Eine Portion mit Salbei,  frischem Thymian, Knoblauch, Pfefferkörnern, Meersalz, die andere Portion mit Rosmarin, Chilischoten, Meersalz. Aber eigentlich schmeckt auch jede andere Variante mit frischen Kräutern. Der in Würfel geschnittene Käse war 1 Woche in Öl eingelegt. Na ja, mit dem übrig gebliebenen Öl (Feta wurde beim Sommerfest verputzt) kann man gut die aufgeschnittenen Brötchenhälften bestreichen.

Sodann unter den Grill des Backofens legen, mir wären sie fast verbrannt, das Bräunen geht also schnell.

Die Tomatenmischung (entkernte und gewürfelte Tomaten verschiedener Farbe) habe ich mit meinem selbst gebastelten Chimichurri (einer scharfen südamerikanischen Kräutersoße) pikant gewürzt:

Das Chimichurri wurde ebenfalls 1 Woche vor dem Fest angesetzt. Das muss es nach Rezept aus dem Internet auch, damit die Soße ihre volle Würze entfaltet. Dazu wurden Chilischoten, Knoblauchzehen, jede Menge Kräuter wie Petersilie, Salbei, Thymian, Estragon, eine rote Zwiebel, Olivenöl, reichlich Rotweinessig, Meersalz, Pfeffer in der Küchenmaschine püriert. Mit Sojasoße und Salz abschmecken, mir war es zu viel Essig, habe dann mit ein wenig Hühnerbrühe verlängert. Es entsteht eine ordentliche Kräutermischung, die – abgefüllt in Weckgläser und mit Olivenöl bedeckt – im Kühlschrank reifen dürfte. Besonders lecker ist das Chimichurri zu gegrilltem Rindfleisch oder eben auch zu altbackenem Brot. Ich hatte wohl etwas mildere Chileschoten erwischt, denn sooo scharf wie neulich vom Argentinier war mein Chimichurri nicht.

Gambas mit Zitronengras und Estragonsoße

Die Gambas (TK-Ware ohne Schale) auftauen lassen, mit geschältem und in Stücke geschnittenem Zitronengras und einigen Zitronenscheiben, Fleur de Sel und Olivenöl in eine Backofenschale legen. Ca. 15 Minuten bei 180° Umluft in den Backofen geben, wenn sie noch nicht richtig aufgetaut sind, wenige Minuten länger.

Die Estragonsoße passt sehr gut zu Fisch. Sie ist ganz flott zubereitet:

Joghurt, Crème fraîche verrühren, einen Schuss Olivenöl und ein paar Spritzer Zitrone, Salz, wenig Pfeffer und die fein geschnittenen Blättchen von einem Bund frischen Estragon hineingeben. Den Estragonjoghurt mindestens eine Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Jetzt, nach 3 Tagen, schmeckt sie umso besser.

Dies war ein nettes kleines Abendessen, ich könnte es mir aber auch nur als Vorspeise vorstellen – voilà!

Gambas, Estragonsoße, Bruschetta
Reste vereint zum letzten Abendmahl

 

Und es sind immer noch Brötchen und Laugenbrezel über. Ein Teil der weißen Brötchen und der Brezeln ist gewürfelt,  damit sie nun ganz austrocknen. Damit werde ich mich im Herbst/ Winter einmal an Serviettenknödeln (oder Semmelnknödeln, Semmelknödel, Semmelnknödel, ach ja, Karl Valentin lässt grüßen) versuchen – auch noch nie gemacht. Gerne nehme ich im Vorfeld Tipps zum Gelingen entgegen. Die Vorarbeit ist gemacht:

Gewürfelte Laugenbrezel und weiße Brötchen (Semmeln)
Gewürfelte Laugenbrezel und weiße Brötchen (Semmeln)

 

Die weiteren Brotreste werden einem mir nicht näher bekannten Pferd gespendet, heute hat sich eine Abnehmerin gefunden.

Und sie werden doch noch rot!

Nein, nicht die Wangen, die Tomaten werden rot, wer hätte das bei so viel Regen für möglich gehalten.

Morgen gibt es ein kleines Erntedankfest mit den ersten roten Gesellen. Die anderen lassen noch auf sich warten….

Grüne Tomaten
Grüne Tomaten

 

Ein Update: 3 Tage später wurde die ersten reifen Tomätchen verspeist…. knapp bemessen, doch in der Sonne gereift. Die anderen haben noch etwas Zeit.

Cocktailtomaten vom Balkon
Cocktailtomaten vom Balkon