Ist man in dem Alter, das im Titel dieses Blogs ablesbar ist, kommt man nicht selten an den Punkt, wo man sich als Kind von glücklicherweise betagten Eltern (oder Großeltern) mit Themen beschäftigen muss, denen man eigentlich lieber aus dem Weg geht.
Von Kurzzeit- und häuslicher Pflege
Ich jedenfalls bin in den letzten Wochen Spezialistin in mancherlei Hinsicht geworden.
- Rauswurf aus dem Krankenhaus, ab in die Kurzzeitpflege (wenn der Heilungsprozess im hohen Alter länger dauert, als es die Krankenhausvergütung vorsieht)
- Beschäftigung mit Medikamenten, die mir hoffentlich noch lange erspart bleiben
- Unterschied Kurzzeit-, stationäre, häusliche Pflege
- die Pflegestufen jetzt und in Zukunft
- Leistungen der Pflegekasse
- Organisation derselben
- her mit dem altengerechten Bett, dem Rollator, der „Treppenaufstiegshilfe“, den helfenden Händen, den Mahlzeiten
- der Kochkunst für Ältere (salzarm, weichgekocht, nix al dente und nahrhaft)
- in vielen, vielen anderen Dingen, die man sich auf Anhieb nicht ausmalt.
Das alles macht nicht wirklich Freude, nützt aber nix. Da wird manch andere spannendere Beschäftigungen (wie z.B. das Bloggen) nach hinten geschoben. Doch das Kümmern hilft ja durchaus:
Grundsätzlich sind schon alle Beteiligten hilfsbereit, geben ihr bestes, da ist auch keiner unfreundlich gewesen. Auch und gerade die pflegenden Menschen, denen wir in den letzten Wochen begegnet sind, sind ausnahmslos nett und freundlich. Und sie machen einen wirklich schwierigen Job!
Dennoch: Ich frage mich nur, wie geht es eigentlich älteren Menschen, wenn sie keine Angehörigen haben, die so einiges regeln, hinterfragen und organisieren? Da landet – das ist mal meine Vermutung – sicher der ein oder andere im Rollstuhl oder im Pflegeheim (wohlmöglich in `nem dunklen Zweibettzimmer mit der Altersdepression), weil das dann in der Praxis der einfachste, der gängigste Weg für alle Beteiligten ist….
Der KüFmaBliMe
Also, wenn einer eine Geschäftsidee sucht – bitteschön:
Es müssten eigentlich für jeden so was wie den „KüFmaBliMe“ geben, den „sich persönlich kümmernden Fallmanager mit Blick auf die besonderen Eigenheiten und Bedürfnisse des Hilfe benötigenden Menschen“ geben, bezahlbar, ehrenwert, überparteilich
Und er/ sie darf sich nicht daran stören, dass wegen ihrer Recherchen im Internet gezielt Werbung für Treppenlifte, Rollatoren und Seniorenresidenzen in allen Internetseiten und sozialen Netzwerken aufflackern. Das geht vorüber, kann ich nur bestätigen.