Zander zum Advent

Rekonvaleszenz im Advendz

Haha. Jedenfalls genesen bei mir auch so langsam wieder die Geschmacksknospen. Was eine fiese Erkältung doch so alles lahm legt. Noch vor wenigen Tage sind die einfachsten Sachen böse misslungen – Spaghetti mit Lachs, also, neee, braucht kein Mensch, ich hab es versaut (Spaghetti zu wenig gesalzen, Lachs bis zum 3. Tod trocken gebrutzelt, dazu Krabben, die auch schon ihre besten Zeiten hinter sich hatten, nun gut… krank…)

Heute aber sind doch die Lebensgeister wieder erwacht, es war absehbar, daher wurden gestern gute Dinge zum Einkauf bestellt. Und so gab es heute

Zander mit Süßkartoffelpüree und Pancettabröseln sowie karamellisierte Möhrchen

  1. 3 Süßkartoffeln und 1 Petersilienwurzenl ordentlich schälen, in Würfel schneiden, in Salzwasser aufsetzen und ca. 25 Minuten kochen.
  2. Pancetta in der Pfanne sanft kross brutzeln, bis zum Ende auf eine Schale in den Backofen geben (ca. 160 Grad Umluft)
  3. Möhren schälen, wenn sie gleich klein sind, können sie mit Grünansatz so bleiben. Meine mussten in gleich große Stücke geschnitten werden. Alba-Öl in eine beschichtete Pfanne geben, einen Esslöffel Zucker hinein streuen, anbrutzeln, Möhrchen hinzu geben und bei sanfte Hitze im Zucker garen lassen. Wenig Salz (Fleur de Sel) hinzu,  gerne würzen mit gemahlenem Koriander oder auch gehackter Petersilie.
  4. Wenn die Kartoffelstücke weich sind, diese abgießen. Und immer aufpassen, ich hab mich prompt im Bemühen, keinen heißen Wasserdampf abzubekommen, am heißen Wasser verbrüht. Aua…
  5. Nach kurzer Versorgung des geschädigten Fingers die Süßkartoffeln mit einem guten Stück Butter, süßer Sahne, Chiliflocken und einem Spritzer Limette stampfen, bis es ein schön sämiges Püree geworden ist.
  6. Jetzt den Fisch (mit Pfeffer und  Fleur de Sel gewürzt) im erhitzten Alba-Öl zunächst ca. 4 Minuten auf der Haut braten,  zum Finale rumdrehen und max. 2 Minuten auf der anderen Seite garen.
  7. Während der Fisch in den letzten Zügen liegt, Püree auf dem Teller anrichten (ein Servierring sieht schon nett aus), Pancettabrösel drüber streuen, die Möhrchen ringsum drapieren, Fisch dazu legen.

Voilà. Und Guten Appetit und schönen Advent

 

Treppenliftwerbung und Fallmanager

Ist man in dem Alter, das im Titel dieses Blogs ablesbar ist, kommt man nicht selten an den Punkt, wo man sich als Kind von glücklicherweise betagten Eltern (oder Großeltern) mit Themen beschäftigen muss, denen man eigentlich lieber aus dem Weg geht.

Von Kurzzeit- und häuslicher Pflege

Ich jedenfalls bin in den letzten Wochen Spezialistin in mancherlei Hinsicht geworden.

  • Rauswurf aus dem Krankenhaus, ab in die Kurzzeitpflege (wenn der Heilungsprozess im hohen Alter länger dauert, als es die Krankenhausvergütung vorsieht)
  • Beschäftigung mit Medikamenten, die mir hoffentlich noch lange erspart bleiben
  • Unterschied Kurzzeit-, stationäre, häusliche Pflege
  • die Pflegestufen jetzt und in Zukunft
  • Leistungen der Pflegekasse
  • Organisation derselben
  • her mit dem altengerechten Bett, dem Rollator, der „Treppenaufstiegshilfe“, den helfenden Händen, den Mahlzeiten
  • der Kochkunst für Ältere (salzarm, weichgekocht, nix al dente und nahrhaft)
  • in vielen, vielen anderen Dingen, die man sich auf Anhieb nicht ausmalt.

pflege-collage

Das alles macht nicht wirklich Freude, nützt aber nix. Da wird manch andere spannendere Beschäftigungen (wie z.B. das Bloggen) nach hinten geschoben.  Doch das Kümmern hilft ja durchaus:

Grundsätzlich sind schon alle Beteiligten hilfsbereit, geben ihr bestes, da ist auch keiner unfreundlich gewesen. Auch und gerade die pflegenden Menschen, denen wir in den letzten Wochen begegnet sind, sind ausnahmslos nett und freundlich. Und sie machen einen wirklich schwierigen Job!

Dennoch: Ich frage mich nur, wie geht es eigentlich älteren Menschen, wenn sie keine Angehörigen haben, die so einiges regeln, hinterfragen und organisieren? Da landet – das ist mal meine Vermutung – sicher der ein oder andere im Rollstuhl oder im Pflegeheim (wohlmöglich in `nem dunklen Zweibettzimmer mit der Altersdepression), weil das dann in der Praxis der einfachste, der gängigste Weg für alle Beteiligten ist….

Der KüFmaBliMe

Also, wenn einer eine Geschäftsidee sucht – bitteschön:

Es müssten eigentlich für jeden so was wie den „KüFmaBliMe“ geben, den „sich persönlich kümmernden Fallmanager mit Blick auf die besonderen Eigenheiten und Bedürfnisse des Hilfe benötigenden Menschen“ geben, bezahlbar, ehrenwert, überparteilich

Und er/ sie darf sich nicht daran stören, dass wegen ihrer Recherchen im Internet gezielt Werbung für Treppenlifte, Rollatoren und Seniorenresidenzen in allen Internetseiten und sozialen Netzwerken aufflackern. Das geht vorüber, kann ich nur bestätigen.