Schlagwort-Archive: After work

Für immer After work #4 – Der Lockdown vor dem Lockdown

Kurz vor dem 1. Lockdown im Frühling 2020 hatte ich ja erstmal meinen persönlichen Lockdown in Form meines ersten Monats im Ruhestand (s. #1 – #3). In den ersten Wochen dieses persönlichen After-Work-Lockdowns habe ich das gemacht, was alle im späteren offiziellen Lockdown taten:

Ich stürmte die Gartencenter, Bau- und Möbelmärkte, räumte zu Hause auf, es wurde ausgemistet und im Baustoffhof entsorgt. Als der große Lockdown und somit der große Ansturm aller auf die genannten Lokalitäten losging, war ich damit schon mal durch. Was ich brauchte, wurde geliefert, von Getränke- über Obst- und Gemüsekisten bis zu Möbeln und Küchen-Großgeräten (mein großer Kühlschrank hatte zwischenzeitlich seinen persönlichen End-Lockdown beschlossen).

Und natürlich wurden Lebensmittel mein Lebensmittelpunkt: das Beschaffen und ins Haus tragen, die „Vorratshaltung“ (von manchen tierisch „lustig“ als Hamstern bezeichnet), das Zubereiten, das Genießen, die weitere Planung des nächsten und des übernächsten Tages. Teils mit hochgezogener Kapuze, immer mit einer der teils selbst genähten Masken unterwegs. Immer in Deckung…. Und zu Hause Gott sei Dank zu zweit, weil die andere Haushaltshälfte seit Anbeginn aller Isolationen im Homeoffice arbeiten konnte.

Das Kapitel Lockdown – sowohl der persönliche als auch der offizielle – ist für mich nun abgeschlossen. Er ist zwar noch nicht vorbei, die 2. oder 3. Welle noch nicht rum, für mich aber schon. Innerlich zumindest. Keine Sorge, ich halte mich weiterhin an alles, was man uns aufträgt, warte brav auf meine Impfung… dennoch:

Heute haben wir gefühlt das erste Mal im neuen Jahr Sonne. Im Rheinland haben wir gleichzeitig das erste Mal seit langem richtige Minusgrade. In dieser Woche ist Karneval (wenn och e bische stiller…) Egal: Es ist hell, der Frühling kommt. Da hab ich keine Lust mehr auf Lockdown, auf welchen auch immer.

Insoweit wird es in der Folge einige Ausschnitte aus meiner Lockdownküche geben, peu a`peu…..

Voilà! Oder ganz einfach: dä!

Selbst zusammen gebaut, das Teil aus dem schwedischen Möbelhaus! Auch im LD gelernt …..

Für immer After Work #3 – Langeweile? Kenn ich nicht…..

ODER

Irgendwie wartet man doch auf den Notruf, auf dass man bitte schnell komme und die Welt rette. 

Früh aufgestanden, den Alltag in üblicher Effizienz bewältigt, der Hund ist ausgeführt und gefüttert, man selbst hat sogar schon seinen Sport gemacht… und der Vormittag ist nicht mal rum.  In einem Moment von Wehmut (nein, nicht Langeweile!), wäre ich jetzt bereit, vielleicht sogar noch einmal auszuhelfen… doch nein, natürlich, nein, kein Notruf kommt. Das berufliche Heldentum ist vorüber. 

Es dürfen wieder andere Dinge ihre Aufmerksamkeit erlangen: 

Der Haushalt, also die Kleinigkeiten, die Ecken, das Unsortierte und Nicht-Aussortierte: das unaufgeräumte Bücherregal, die CD s, die immer digitalisiert werden sollten. Doch deren Musik spielt inzwischen eh jeder Musikstreamdienst ab. DIE Arbeit kann ich mir also schon mal sparen. 

Das Gewürzregal: Einige Gewürze haben nun doch schon den Haltbarkeitszenit überschritten, müsste mal einer aussortieren und aktualisieren…. das waren auch nur 2 Stunden…. geht also auch schnell rum.

Das Bücherregal und der Keller

Oder der bedauernswerte Keller. 

Eigentlich geht Räumen und Aktualisieren der Habseligkeiten ja so: 

Weg damit oder Zwischenlager… in unserer Tiefgarage ist das Lagern von Gegenständen nicht erlaubt, ein glücklicher Umstand, also ab damit in den Keller.

Der ist aber als Zwischenlager ungeeignet, weil voll:

Mit Weihnachtsdeko aus 35 Jahren, mit Ersatzstühlen, 2 Fitnessgeräten, einer Pumpe für das Plantschbecken (Sommer) sowie das dazugehörige Plantschbecken, Kaminholz (Winter), tragbarer Grill und Kühlboxen (Picknick? Sommer), Deko für alle Gelegenheiten, einem Laubbläser Herbst), Ersatzgläser und Geschirr für die größere Gästeschar, Schlitten, 1 Paar alte Ski (Winter vor gefühlten 10 Jahren, danach hab ich die Ski eh ausgeliehen), Schneeketten für die Reifen des schon ausgetauschten Autos (könnte mal einer bei EBay verkaufen), Picknickdecken und -Stühle (na kar, Sommer), Dessertgläschen, Wein, also einiges an Wein, meine Single-Schallplattensammlung aus der Teeniezeit, mindestens 1 Poesiealbum  (so etwas kann ich doch nicht endgültig entsorgen, das ist doch mein Leben!). Hinzu kommen vor Unzeiten gekaufte Haushaltsartikel wie Brotbackautomat, Mikrowelle, Bügelstation…seinerzeit kaum benutzt, deshalb sind diese (heute aus Energiespargründen nicht mehr vertretbaren) Dinge bei meinem Umzug in das heutige Heim vor 9 Jahren nicht auf dem Müll, sondern wo gelandet? Klar, Keller… 

Wer jetzt das meiste übersprungen hat: Ich hätte das auch getan, obwohl, die Aufzählung war nur rudimentär…..

Also, wenn das Bücherregal (genauer gesagt sind es drei Regale) sowie so manch andere Ecke sortiert und belüftet werden soll, dann muss erst der Keller ran. Denn ein Entrümpeln ohne Zwischenlager für besonders wertvolle Schätze oder für Bücher/  Erinnerungen, auf die man vielleicht als alter Mensch (so gegen „unendlich“) mal zurück kommen will 😂, das geht beim besten Willen nicht. 

Also wird das Bücherregal und das Drumherum nach der Inaugenscheinnahme, dem Hin und Herwiegen des Kopfes in Ruhe gelassen, und der arme Hund muss wieder raus auf die Wiese. Der kann später noch ins Körbchen. 

Der Plan

Beim Spaziergang kann ich in Ruhe über das Projekt Keller sinnieren, mit Plan, Zeitstrahl, Staffing der Helferlein und allem drum und dran. Auch irgendwie ein Notruf in eigener Sache ….