Neulich am See
Eigentlich ist es ein Weiher, der Kalscheurer Weiher im Kölner Süden, morgens ist noch nicht so viel los, nur Hundehalter, ehrgeizige Jogger …. und Rentner mit oder ohne Rollator.
Bei schönem Wetter sind die Menschen deutlich gesprächiger als im Nieselregen. Und wenn dann auch noch die Narzissen blühen, die Sonne sich ein wenig über die Wiese hebt, dann werden sie sogar richtig leutselig (wie man hier so sagt).

1. Dialog
Rentner (mit Rollator), spricht mich ansatzlos an. Warum? Weil es schön ist und vielleicht, weil wir beide auf das Geflügel kucken, das da am Wasser steht.
Er: Schöne Ente…. (Pause)…. die is aber nich von hier!? …. Ne?!….
Ich: Ja, das ist eine Nilgans, die gibt es erst seit 2 Jahren hier.

Ich halte ja persönlich von diesen Gänsen nicht viel, sie sind frech und sie verjagen unsere Enten, jawohl, seitdem die Nil- und Graugänse am See sind, gibt es dort kaum mehr Enten, 2 Jahre lang gab es sogar gar keine. Okay, ich schweife ab. Kommen wieder zum Positiven.
Auf meinem Rückweg zum Parkplatz, direkt am Wasser vorbei, kam es zur nächsten Begegnung.
2. Dialog
Noch ein Rentner (diesmal ohne Rollator)
Er: Och, der erste Kranich, den ich in diesem Jahr sehe….. (Pause…) Und ganz alleine.
Ich: Jaja, ein Reiher, die brüten da drüben….
Er: ... nickt….
Tatsächlich gibt es heute einige Reiherpaare, die auf der Insel mitten in besagtem Weiher brüten. Früher waren die ja eine Sensation, heute steht auf jeder Wiese einer rum…. sogar mein Hund knurrt sie nicht mehr an,
Jedenfalls süß, ne? Wie hier die Ente zur Gans und der Kranich zum Reiher mutiert… Und wie der Rheinländer einfach mal so seinen Gedanken freien Lauf lässt – ich lieb das.
Und…. man hat sein eigenes Dasein in ein paar Jahren vor Augen….