Der Hörtest!

Damals, da wurde das kindliche Gehör von den Eltern und sonstigen „Großen“ in Frage gestellt, wenn die gewollte Aktion auf einen mehr oder weniger deutlich vorgetragen Appell ausblieb: Hast Du was auf den Ohren? Oha, da mussten schon einige Vorab-Anfragen voran gegangen sein! Mach die Tür zu! Hol die Tassen aus dem Schrank! Jetzt nicht!  u.ä. erreichte nicht immer das Hörzentrums des kleinen Gehirns.

Damals war es ja eher verringerte Konzentration oder schlicht der fehlende Wille, das Gehörte umzusetzen. Heute frage ich mich manchmal allerdings, ob ich diese Frage heute mehr und mehr mit ja beantworten müsste – mal ehrlich?!

Wenn ich mich in meiner Verwandschaft umsehe, ist ein nachlassendes Gehör nicht eben abwegig. Nicht unbedingt die gerade Linie lässt mich stutzen, jedoch Tanten und Großtanten, die immer sehr laut sprachen und auch immer an unpassenden Stellen ebenso laut lachten, sind mir noch gut in Erinnerung. Ebenso ein Wiedersehen mit alten Freunden, die die gemeinsamen verrockten Nächte der jungen Jahre mit Rockpalast und Queen damit bezahlten, dass heute beide! Ohren mit Hörverstärkern ausgestattet sind…..
Und dann gibt es Situationen, wo ich denke, alle bekommen alles mit, nur ich nicht. Es kommt viel zusammen…

Also fragte ich neulich bei der Konsultation eines Hals-Nasen-Ohren-Arztes, ob wir nicht bei Gelegenheit einen Hörtest machen könnten. Er saß an seinem PC, schaute hinein und fragte mich etwas.
Ich antwortete: Ursula W…….
Er: Wie bitte??
Ich: W……, Ursula
Er: Äh, ich weiß, wie Sie heißen.
Ich: Ja, ja, habe mich schon gewundert, dass Sie das fragen.
Er: Böhm, was hab ich denn gefragt?
Ich: Sagen Sie mir Ihren Namen.
Er lacht sich schlapp: Uhuuhuuu, nein, ich hab gesagt: Sagen Sie das meinen Damen!

(Anm:  Seine „Damen“ sind seine Arzthelferinnen.)

Gut, über die Notwendigkeit eines Testes musste ich nicht mehr diskutieren.  Das Ergebnis war eindeutig, aber auch nicht beängstigend (noch nicht!). Es gibt auch noch kein Hörgerät – aber Spaß hatten wir, der HNO-Arzt und ich.

5 Kommentare zu „Der Hörtest!“

  1. 😂 Das hätte auch von mir kommen können 😂 Aber Spaß beiseite…ich bin 36 und habe das Problem. Noch schlimmer, ein Hörgerät wird mir nichts nutzen. Bei mir liegt eine seltene Hörschwäche vor. Im Alter kann man die hohen Töne nicht mehr gut hören. Bei mir ist im hohen Tonbereich alles paletti. Aber die tiefen Töne nehme ich mit zunehmendem Alter nicht mehr wahr. Ich höre schlecht, bin aber sehr lärmempfindlich. Die Hörgeräte von heute sind auf andere Hörverluste ausgelegt – mir können sie leider nicht helfen 😦

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    1. Hallo Sandra, das ist traurig zu lesen. Ja, beim Älterwerden gehen eher die hohen Töne verloren und man hört das Piepen der Waschmaschine u.ä. nicht mehr. Da kann man schon was machen, wenn man sich früh genug damit beschäftigt. Hm, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es nicht auch Hilfsmittel gibt, die Dir bei Deiner Hörschwäche bei tiefen Tönen helfen können. Ich wünsche Dir, dass Du einen Spezialisten findest, der Dir weiter hilft.
      Liebe Grüße
      Uschi

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  2. Hi..nette Geschichte! Ich muss mich erst mit einer Brille befassen. Schwer genug. Zum Glück macht das Hören noch keine Probleme…. Schön, dass auch bei dir dieses Sinnenorgan funktioniert.

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