Der Filterkaffee kommt wieder

Kaffee trinken kann Genuss sein

Einen Kaffee, bitte!

Moment! So einfach ist das nicht! Was soll´s denn sein? Ein Filterkaffee? Ein Latte? Ein Espresso?  Ristretto? Lungo? C. con panna? Am liebsten ein Capuccino-Barista-Aroma-Kunstwerk?

Ursprünglich gab es nur eine zuverlässige Ausprägung des Kaffees: „Draußen nur Kännchen!“  Da wusste man, woran man ist: Preis und Menge kalkulierbar, der Inhalt war immer derselbe: Ein wechselnd guter Filterkaffee.

Filterkaffee ist gesellig

Auch zu Hause gab es den: Ich bin in einem kaffeegeprägten-Haushalt groß geworden. Wer auch immer die Küche betrat – der Bruder, die Mutter, die Schulkameradinnen in der Freistunde, die Nachbarin zum Schwätzchen, eigentlich Besucher aller Art, man selbst zu verschiedenen Tageszeiten (eigentlich bis zur Tagesschau) – immer gab es den frisch aufgebrühten Kaffee, von Hand mit Filter, später mit der röchelnden Maschine zubereitet. Getrunken wurde schwarz, mit Zucker, mit Kondensmilch, mit beidem. Nie mit aufgeschäumter „langer“ Milch, auch nicht als Mokka komprimiert, Süßstoff gab´s noch nicht, Sahne höchstens am Sonntag. Den jeweiligen Kaffeegeschmack häufiger Besucher kenne ich noch heute, nach 30 Jahren. Viel, wenig Milch, hell-, mittel-, dunkelbraun,  2-3 TL Zucker, keinen Zucker, einen flach gestrichelten TL. An „schwarz“-Trinker kann ich mich nicht erinnern, aber daran, dass es zum Kaffee auch immer die Zigarette geraucht wurde, sofern Raucher zugegen waren – in der Küche, natürlich nicht auf dem Balkon…Kaffeemühle

Na ja, es hat sich viel geändert: Trinke ich heute ab dem Nachmittag ein Tässchen Kaffee, ist Schlafentzug in der Nacht die Folge. Kommen Besucher, gibt es eher ein Gläschen Prosecco, denn einen Kaffee. Die Zeit sah diverse herkömmliche Filtermaschinentypen, die aufgrund von Kalkfraß im Schrott landeten.

Filterkaffee versus Espressozubereitung

Dem Kaffeevollautomat, der jahrelang meine Küche zierte, wurde nicht nur seine nervig hohe Bedienkomplexität zum Verhängnis. Er  konnte mich letztlich nicht von der Qualität eines durch die Maschine „gedrückten“ Kaffees überzeugen. Gerechnet auf 5 Jahre und täglich 5 Tassen Kaffees (überwiegend morgens) erlebte ich fast 9.000 Versuche dieses Zubereitungdrucks, die mediterrane Zubereitungsart zu mögen – vergebens. . . Eigentlich waren es 9.000 Kompromisse zwischen „Haben wollen“ und „mögen“.  Latte, Capuccino, Espresso war möglich, aber eher selten….

Zurück zum Filter

Es reifte der Entschluss, den vollen Automaten zu verkaufen, zu verschenken, jedenfalls aus meiner Küche zu verbannen und reumütig zu den Wurzeln zurück zu kehren.

Ohne Kompromisse, Kaffee durch den Filter langsam laufen lassen, anstatt gewaltsam Wasser durch ihn zu jagen. Keine Rückkehr zur Handmühle. Aber ein Mahlwerk, dass den Fair-trade-Kaffee-einer-Einzelplantage-aus-Guatemala-oder-sonstwoher frisch gemahlen in den Filter rieseln lässt und dann leise aufbrüht. Mittlerweile darf es auch wieder die Kaffeebohne eines großen Röstanbieters in Deutschland sein – jedem das seine.

3 Geräte
In unserem Haushalt bin ich alleine mit der Filter-Revival-Begeisterung. Weiterhin müssen andere Geschmacksknospen mit Kaffeepads zufrieden gestellt werden, und Besucher bekommen auch einen „echten“ Espresso – zum Nachtisch…. zur Vorspeise gibt´s immer noch Prosecco….

Ach, eins noch, kurz, bevor der Kaffeevollautomat das Haus verlassen musste, verabschiedete er sich laut knirschend mit einem Kolben- (Brühteil-) Fresser…. aus vorbei … endlich war Ruhe…

Hier gibt´s meine aktuelle Filterkaffee-Mahl-Aufbrüh-Hilfe zu  kaufen:

2 Kommentare zu „Der Filterkaffee kommt wieder“

  1. Dein Beitrag ist das reinste Dejavu für mich…;-)
    Ich kenne diesen kaffeegeprägten Haushalt nur zur gut und ich rieche förmlich den frisch gebrühten Filterkaffee!!
    Ich bin bekennender Kaffeeschwarztrinker und kann mit diesen Vollautomaten nix anfangen. Natürlich haben wir das auch ausprobiert…boah kann Espresso, Cappuccino, Latte, und weis der Geier was. Einmal alles ausprobiert, aber wie gesagt: ich will Kaffee, frisch, schwarz und gut.
    So wie es Karin Sommer (bin mal gespannt wer die noch kennt) immer mit freundlichem Lächeln versprochen hat.
    Und DAS geht nur mit Filterkaffee!!!

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